Jesuit Zollner: Missbrauch hat auch geistliche Dimension

OSTERREICH
Kathpress

[Jesuit Hans Zollner: Abuse also has spiritual dimension. The Vatican child protection expert spoke at the Viennese Prevention Conference: “Spiritual wounds” can destroy the faith of victims, he said.]

Wien, 27.01.2017 (KAP) Die Diskussion um Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen hat bislang die geistliche Dimension des Verbrechens völlig übersehen: Das hat der Jesuit Hans Zollner, Mitglied der päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen und Leiter des Kinderschutz-Zentrum CCP in Rom, am Mittwoch bei einem Wiener Symposium über die Prävention von Missbrauch dargelegt. Der Theologe, Philosoph und Therapeut bezeichnete den Kinderschutz dabei als “bleibende Aufgabe”, da Missbrauch trotz aller Prävention nie völlig ausgeschlossen werden könne.

Wenn Missbrauch in der Kirche stattfinde, komme zum physischen und psychischen Trauma auch ein spirituelles Trauma hinzu, sagte Zollner. “Eine geistliche Person wird mit der Kirche identifiziert. Geschieht durch sie ein Missbrauch, dann steht dahinter noch eine weitere Dimension, denn sie repräsentiert Gott.” Opfer von Missbrauch seien in Gefahr einer “spirituellen Verwundung”, die den Glauben zerstören könne. Dies sei vielen in der Kirche nicht klar. “Es gibt keine Theologie angesichts des Missbrauchs”, stellte der vatikanische Top-Experte für Kinderschutz fest.

Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.