DEUTSCHLAND
Passauer Neue Presse
Der frühere Regensburger Domkapellmeister Georg Ratzinger (91) hat Vorwürfe gegen ihn im Zusammenhang mit Fällen von Missbrauch und Misshandlungen bei den Regensburger Domspatzen zurückgewiesen. Im PNP-Interview (Montagsausgabe) sagte der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI.: “Von sexuellen Missbräuchen habe ich überhaupt nichts gehört in meiner Zeit. Mir ist nicht bekannt geworden, dass sich damals ein sexueller Missbrauch ereignet hätte.” Ratzinger war von 1964 bis 1994 als Domkapellmeister Leiter der Regensburger Domspatzen.
Zur pädagogischen Praxis in der ehemaligen Internatsvorschule der Domspatzen, wo Schläge an der Tagesordnung waren, sagte der 91-Jährige: “Schläge, das heißt Ohrfeigen, waren nicht nur bei den Domspatzen, sondern in allen Erziehungsbereichen wie auch in den Familien üblich. Bei den Domspatzen hatten sie keine andere Bedeutung als in den genannten Bereichen auch.” Ratzinger, der sich zur Zeit in Rom aufhält, bekannte sich in einem Begleitschreiben zu dem schriftlich geführten Interview aber ausdrücklich zu Aussagen in einem früheren PNP-Interview aus dem Jahr 2010, wo er die Opfer sexuellen Missbrauchs und pädagogischer Gewalt bei den Regensburger Domspatzen um Verzeihung gebeten hatte.
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