DEUTSCHLAND
Mittelbayerische
Regensburg. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat davor gewarnt, wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche alle Priester vorzuverurteilen. „Wir haben keinen umfassenden Missbrauchskomplex, sondern wir haben verteilt über Jahrzehnte Einzelfälle – die schauen jetzt aus wie ein einziger monolithischer Block“, sagte er in Regensburg. Verantwortlich für die Straftaten und die Diskreditierung des eigenen Berufsstandes sei der Täter. „Wenn ein Lehrer an einer Schule einem Kind etwas antut, ist ja nicht die Schule oder das Kultusministerium verantwortlich.“
In den Diözesen und Orden sei alles Notwendige getan worden. „Was soll man eigentlich tun?“, fragte Müller. Der Tatbestand als solcher sei schließlich nicht mehr rückgängig zu machen. „Von den Personalverantwortlichen zu der jeweiligen Zeit sind die Einzelfälle bearbeitet worden, mehr oder weniger gut.“ In allen Feldern der Pädagogik, in denen Erwachsene mit Kindern oder Jugendlichen zu tun hätten, gebe es ein gewisses Gefahrenpotenzial. „Ich warne aber davor, den Umkehrschluss zu ziehen, dass man jetzt von vornherein alle Eltern, Priester, Lehrer oder Sporttrainer unter einen Vorverdacht stellt“, sagte Müller.
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