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[Lawyer Ulrich Weber has presented his final report on violence and abuse at the Regensburger Domspatzen. He found at least 547 victims. The former cathedral master Georg Ratzinger also bears responsibility for this.]
Von Stefan Aigner in Nachrichten, Überregional
Rechtsanwalt Ulrich Weber hat seinen Abschlussbericht zu Gewalt und Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen vorgelegt. Er geht von mindestens 547 Opfern aus. Verantwortung dafür trage auch der frühere Domkapellmeister Georg Ratzinger.
„Was also ist die Wahrheit? Ich glaube, dass es so viele Wahrheiten wie Domspatzen gibt und dass es vermessen wäre zu glauben, dass sich der erlebte Schrecken in der Anzahl von Schlägen und durchschnittlichen Penetrationen pro Schuljahr messen lässt. Das Böse zeichnet sich durch Qualität und Effizienz aus, nicht durch seine Quantität: Gewalt und Missbrauch waren über Jahrzehnte präsent, in der Erziehung der Domspatzen fest integriert, aber nicht jeder Schüler wurde Opfer eines sexuellen Übergriffes oder mit der Rute bearbeitet. Das war auch nicht nötig, um ein Regime des Schreckens zu errichten: Die Angst in den Herzen von Kindern manifestiert sich auch, wenn man Zeuge der Gewalttätigkeiten und Demütigungen anderer wird.“
Es ist nur eines von über 2.000 Zitaten, die Rechtsanwalt Ulrich Weber in seinen 440 Seiten starken Abschlussbericht zu Gewalt und Missbrauch an Einrichtungen der Regensburger Domspatzen einfließen ließ. Und seine erste Einschätzung – bei einem ersten Zwischenbericht war Weber von rund 700 Betroffenen ausgegangen – hat sich weitgehend bestätigt: Seit 1945 stufen Weber und seine Mitarbeiter 547 Opfer als „hoch plausibel“ ein, 500 von ihnen waren demnach Opfer körperlicher, 67 sexueller Gewalt. Angesichts einer Dunkelziffer habe er von seinen früheren Äußerungen nichts zurückzunehmen, so Weber.
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