Sexueller Missbrauch von Kindern: “Bund und Länder spielen Poker zu Lasten der Opfer”

DEUTSCHLAND
Spiegel Online

[Three years ago, the federal government of Germany established a fund for victims of child sexual abuse – now it is out of money. SPIEGEL ONLINE has requested from the abuse officer: What’s going on?]

Von Annette Langer

Vor drei Jahren richtete die Bundesregierung einen Fonds für Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs ein – nun geht ihm das Geld aus. SPIEGEL ONLINE hat beim Missbrauchsbeauftragten nachgefragt: Was ist da los?

Der Fonds wurde im Mai 2013 auf Empfehlung des Runden Tischs Sexueller Kindesmissbrauch eingerichtet. Das Ziel: Betroffene, die keine Hilfen nach dem Opferentschädigungsgesetz erhalten oder keinen Anspruch auf Kostenübernahme für Therapien durch die Krankenkassen haben, sollten unterstützt werden. Bis zu 10.000 Euro können seitdem jedem Einzelnen für Therapien und Hilfen im Alltag zur Verfügung gestellt werden.
Eine gute Sache, doch jetzt schlägt der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung Alarm: Der Fonds sei bereits fast leer und eine Anschlussfinanzierung nicht in Sicht, sagt Johannes-Wilhelm Rörig.

Zwar stellte der Bund 50 Millionen Euro zur Verfügung. Die Länder sollten zügig noch einmal dieselbe Summe zuschießen. Doch es blieb bei einzelnen Absichtserklärungen: Bis heute haben lediglich Mecklenburg-Vorpommern und Bayern eingezahlt – knapp über eine Million Euro kam aus dem Norden, 7,6 Millionen Euro aus dem Süden. Der Rest der Republik scheint die Sache aussitzen zu wollen.

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