Leitartikel: Keine Toleranz dem Missbrauch

DEUTSCHLAND
Die Tagespost

[Pope Francis spoke freely when he demanded severe penalties for abusers. At midday prayer on Sunday, he described the sexual abuse of children as a “tragedy”. “We can not tolerate these abuses,” he then shouted into the microphone: “We need to protect minors and severely punish the abusers.”]

Von Anna Sophia Hofmeister

Papst Franziskus sprach frei, als er harte Strafen für Missbrauchstäter forderte. Beim Mittagsgebet Regina Coeli am Sonntag bezeichnete er den sexuellen Missbrauch von Kindern als „Tragödie“. „Wir dürfen diese Missbräuche nicht tolerieren!“, rief er dann in das Mikrofon: „Wir müssen die Minderjährigen schützen und die Missbrauchstäter streng bestrafen.“

In der Tat. Die Zahlen sind erschreckend. Allein in Deutschland sind neuen Schätzungen zufolge mehr als eine Million Kinder von sexueller Gewalt betroffen. Die enorme gesellschaftliche Dimension von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen bestätigt sich auch im internationalen Vergleich. Missbrauch findet überall statt. Vor allem in der Familie, in der Nachbarschaft, in Institutionen, durch digitale Medien. Auch in Flüchtlingsunterkünften oder durch organisierte Kriminalität. Nationale und internationale Hell- und Dunkelfeldstudien zeigen eine immens hohe Zahl an Betroffenen – in der Regel sind Mädchen häufiger als Jungen Opfer von übergriffigen Handlungen. Studien, die gleichzeitig mehrere Formen von Kindesmisshandlung erfassen, zeigen außerdem, dass sexuelle Gewalt kein isoliertes Phänomen ist, sondern die Betroffenen oft gleichzeitig verschiedenen Formen physischer und psychischer Gewalt, Vernachlässigung und Traumatisierung ausgesetzt sind, und zwar weltweit.

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