DEUTSCHLAND
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Bis zum Jahr 2010 waren der Katholischen Kirche die Abgründe ihrer Schwarzen Pädagogik seit dem Mittelalter keiner Rede wert. Das änderte sich erst, als die Missbrauchs-Skandale vergangener Jahrzehnte durch publizistische Paukenschläge aus dem Berliner Canisius-Kolleg, aus dem nördlich von Garmisch-Partenkirchen gelegenen Kloster Ettal und bald auch aus dem Bistum Regensburg in der breiten Öffentlichkeit ruchbar wurden. Über Jahre wurden dort Internats-Zöglinge schwer misshandelt, mit Rohrstöcken traktiert, sexuell missbraucht und in einem Klima der Angst gefangen gehalten. Generationsweise mussten Kinder dran glauben, dass Gewalt und Vergewaltigung gottgegeben seien.
Seitdem gaben sich einzelne Bistümer einige Mühe, die Straftaten aufzuklären und deren Opfer als solche anzuerkennen. Nicht so in Regensburg: Dort wurde zunächst gemauert und geleugnet. Doch ließ sich die vorgeblich saubere Fassade nicht lange aufrecht erhalten, denn zuviel Schmutz und Schmerz lagen dahinter verborgen. Das Grauen drängte ans Tageslicht. Es roch nach Lüge und Vertuschung. Den Meldungen Betroffener folgten abwimmelnde Serienbriefe, die neben der Bekundung geschäftsmäßig signalisierter allgemeiner Betroffenheit die Glaubwürdigkeit der Beschwerdeführer bezüglich konkreter Tatverhalte generell in Zweifel zogen. Auf manche wirkte die Abweisung wie weitere entwürdigende Demütigung nach all den Jahren der Traumatisierung und Verdrängung.
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