Domspatzen: Kriminologe lobt Aufklärung

DEUTSCHLAND
Mittelbayerische

[Professor Chrsitian Pfeiffer, a criminologist, has praised the investigation into abuse at the Regenburg cathedral choir.]

REGENSBURG.Der Kriminologe Professor Christian Pfeiffer wollte den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche schon vor Jahren aufklären. Doch die Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen scheiterte Anfang 2013. Widerstand habe er damals insbesondere aus dem Bistum Regensburg gespürt, wie Pfeiffer am Mittwoch sagt. „Eine tragende Rolle bei dem Scheitern hatte der damalige Bischof Gerhard Ludwig Müller.“ Dass nun aber ausgerechnet dieses Bistum den Mut gefunden habe, einen unabhängigen Rechtsanwalt zu beauftragen, nötige ihm Respekt ab. Der Wandel sei sicher auf den neuen Bischof Rudolf Voderholzer zurückzuführen.

München und Regensburg stellten sich quer

Der vom Bistum und den Regensburger Domspatzen eingesetzte Aufklärer Ulrich Weber leiste vorbildliche Arbeit, lobt Pfeiffer. Das hätte man aber schon früher haben können. „Wir hätten die Akten genauso gründlich untersucht“, unterstreicht Pfeiffer. In der Startphase seiner Arbeit sei er auch auf Repräsentanten der Kirche getroffen, die mit ihm einen ausgewogenen Vertrag aushandelten, der die Auswertung kircheninterner Akten seit 1945 sowie eine umfassende Befragung noch lebender Opfer ermöglichen sollte. Dann wandelte sich jedoch die Stimmung im Forschungsbeirat. Der zuständige Münchner Generalvikar Peter Beer und der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs forderten, wie Pfeiffer ausführt, dass der Beirat nicht nur eine beratende Funktion, sondern eine entscheidende Funktion bekommt. Sie pochten auf ein Recht der Kirche, Texte zu kontrollieren, Änderungen zu machen und über eine Veröffentlichung zu entscheiden. Aus wissenschaftlicher Sicht war das für Pfeiffer unzumutbar. Er lehnte diese Zensur durch die Kirche ab.

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