Beschuldigter Priester wehrt sich öffentlich

DEUTCHLAND
Volksfreund

Es ist ein Novum im Missbrauchsskandal: Ein Priester, der beschuldigt wird, 1985 einen damals 16-Jährigen sexuell missbraucht zu haben, geht nach der Messe in die Offensive – er verteilt einen Brief an die Gottesdienstbesucher. Darin wirft er den Verantwortlichen des Bistums Trier Hinhaltetaktik vor. Auch das mutmaßliche Opfer und Opferinitiativen kritisieren die Aufarbeitung.

Trier. Damit hatten die Gottesdienstbesucher nicht gerechnet: Am dritten Adventssonntag verteilte der Priester nach einer Messe im Dekanat Koblenz “Flugblätter” an die Gläubigen. Es waren die Kopien eines Schreibens, das der Geistliche ursprünglich wohl nur an Generalvikar Georg Bätzing gerichtet hatte. In dem Brief, der unserer Zeitung vorliegt, schreibt der Priester, dass er des sexuellen Vorwurfs beschuldigt wird. Weiter heißt es, dass es im Januar 2013 ein “längeres Gespräch” mit dem Offizial gegeben habe und er sich zwei forensischen Gutachten unterzogen habe. “Der Vorwurf des Missbrauchs wiegt schwer. Aus meiner Sicht habe ich mir gegenüber Herrn … nichts zuschulden kommen lassen. Selbst wenn dies zuträfe, glaube ich als unmittelbar Betroffener und Mitglied des Presbyteriums eine zügige Aufklärung und einen baldigen Bescheid meines Bischofs erwarten zu dürfen”, heißt es in dem Schriftstück.

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