Jesuit Mertes: Papst “wird sich hoffentlich nicht einschüchtern lassen”

DEUTSCHLAND
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Freiburg i. Br., 9.8.13 (Kipa) Was lange nur gemunkelt wurde, wird unter Papst Franziskus langsam enttabuisiert: Das Problem der homosozialen “Männerbünde” in der Kirche. Von Franziskus selbst in einem Gespräch mit Ordensoberen aus Lateinamerika als “schwule Lobby” bezeichnet, schanzen sich diese Bünde Titel, Positionen und Machtzugänge innerhalb der Kirche zu, erläutert der bekannte deutsche Jesuit und ehemalige Leiter des Berliner Canisius-Kollegs, Klaus Mertes, in der Zeitschrift “Herder Korrespondenz” (August-Ausgabe).

Es sei an der Zeit, diese Bünde zu “entmachten”. Dabei werde sich Papst Franziskus “hoffentlich nicht einschüchtern” lassen. Mertes, der mit einem Brief an ehemalige Kolleg-Schüler 2010 den Anstoss zur Aufdeckung des Missbrauchsskandals gab, zeigt in seinem Beitrag die vielen Fallstricke und Missverständnisse auf, die das Thema homosexueller Seilschaften in der Kirche mit sich bringt. Zum einen müsse anstelle von einer “schwulen Lobby” – einem Begriff “aus dem Arsenal der homophoben Kampfsprache” – vielmehr von einer “männerbündisch verengten” homosozialen Struktur des Klerus gesprochen werden. Offen sei, ob diese Seilschaften, die zugleich eine “frauenfeindliche Aussenseite” aufwiesen, tatsächlich aus einer “systematisch aufgebauten Subkultur” in der Kirche hervorgingen.

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