DEUTSCHLAND
Berliner Zeitung
Mit dem Verweis auf eine rigide Sexualmoral wurden wiederholt sexuelle vergehen an Minderjährigen bagatellisiert. Die katholische Kirche verhält sich zu ihrer eigenen Geschichte bis heute eher abwiegelnd und in einem merkwürdigen Ton.
Die Kolumne „Pädophilie I“ handelte von Onkel Otto, der im Dritten Reich und danach wegen seiner Homosexualität strafrechtlich verfolgt wurde, in seinem erotischen Treiben jedoch die Grenzen zwischen Erwachsenen und Minderjährigen missachtete. Deshalb kann Otto nicht einfach als nationalsozialistisch verfolgte Unschuld gelten. Ein Leser vermutete, meinem Onkel sei „übel mitgespielt“ worden. Ja, er war mehrfach wegen Homosexualität im Gefängnis, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Das Problem liegt darin, dass unter Hinweis auf eine rigide Sexualmoral oder auf Verfolgung in der NS-Zeit sexuelle Vergehen an Minderjährigen als nebensächlich bagatellisiert werden. Das haben Aktivisten der Achtundsechziger getan, der Schwulenbewegung, der Grünen – aber auch katholische Geistliche. Von letzteren soll heute die Rede sein.
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