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Der Missbrauchsbericht für das Erzbistum München und Freising darf nach Ansicht der Reformbewegung “Wir sind Kirche” für die katholischen Kirche kein Schlusspunkt sein. Die aufgedeckten Vertuschungsmechanismen müssten auch bundesweit aufgearbeitet werden, forderte “Wir sind Kirche”-Sprecher Christian Weisner. Der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx versprach, dass aus dem Bericht die nötigen Konsequenzen gezogen würden. Eine neue Kultur des Hinsehens sei nötig. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) lobte den kirchlichen Aufklärungswillen.
In einer bundesweit bisher einzigartigen Studie hatte die Münchner Rechtsanwältin Marion Westpfahl als unabhängige Gutachterin im Auftrag des Erzbistums untersucht, welche innerkirchlichen Strukturen sexuelle und andere körperliche Übergriffe über sechs Jahrzehnte überhaupt ermöglicht hatten. Die nun erfolgte Prüfung von 13 000 Akten der Jahre 1945 bis 2009 ergab, dass mindestens 159 Priester, von denen 26 wegen Sexualdelikten verurteilt wurden, und 96 katholische Religionslehrer in Fälle sexuellen Missbrauchs verstrickt waren, so Westpfahl.
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