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Wer Kann Bei Der Aufklarung Helfen?

By Olaf Zimmermann
Elbe Wocheblatt
May 24, 2017

http://www.elbe-wochenblatt.de/harburg/lokales/wer-kann-bei-der-aufklaerung-helfen-d45487.html

„Ich verstehe die Vorsicht, sich nach Jahren stetiger Verletzungen und Abweisungen an die Institutionen wenden zu sollen, die fur dieses Leid mit verantwortlich sind, weil sie sie nicht geschutzt haben“, sagt Propstin Ulrike Murmann (Kirchenkreis Hamburg-Ost). Foto: Oliver Fantitsch/KK HH-Ost

Von Olaf Zimmermann.

Im kirchlichen Kinderheim Margaretenhort in der Haakestra?e wurden Anfang der 1980er Jahre offenbar Madchen und Jungen sexuell missbraucht. Der Kirchenkreis Hamburg-Ost hatte Ende Oktober 2016 entsprechende Vorwurfe offentlich gemacht und Betroffene gebeten, sich zu melden. Einige Personen haben dies getan, weitere werden noch gesucht. Nicht nur Missbrauchsopfer, sondern auch Menschen aus dem Umfeld, die mitteilen konnen, was sie in der Zeit, in der die sexuellen Ubergriffe geschehen sind, wahrgenommen haben.

„Aufarbeitung braucht Transparenz. Wir mochten wissen, was geschehen ist und aufklaren. Wir suchen nach Antworten, die unserer heutigen Praventionsarbeit dienen konnen und wollen Fehler nicht wiederholen“, sagt Rainer Ri?mann, Geschaftsfuhrer des Margaretenhorts.

Hintergrund: Im Kinderheim Margaretenhort, einer geschlossenen Einrichtung, lebten anfangs Waisen und Kinder von Flussschiffern, die sich nicht um ihren Nachwuchs kummern konnten. „Spater kamen Kinder aus zerrutteten Familien sowie auffallige Kinder hinzu“, erklart Remmer Koch, Sprecher des Kirchenkreises Hamburg-Ost. Insgesamt wohnten rund 70 Kinder im Margaretenhort. Seit Mitte der 80er Jahre wurden die Kinder und Jugendlichen dann in verschiedenen Jugendwohnungen untergebracht.

Im Mai 2016 hatten sich zwei ehemalige Bewohnerinnen bei einer Vertrauensperson gemeldet und schwere Vorwurfe erhoben. Anfang der 80er Jahre sollen altere Jugendliche Madchen und Jungen uber langere Zeit missbraucht haben. Heimleitung und Mitarbeiter hatten auf Hilferufe der Opfer nicht reagiert.

Die Aufklarung der Vorfalle ist schwer. Samtliche Akten aus der damaligen Zeit sind langst vernichtet. Propstin Ulrike Murmann (Kirchenkreis Hamburg-Ost): „Die Gesprache mit Betroffenen finden in einem vertraulichen Rahmen statt, in dem die Betroffenen selbst entscheiden, was sie uns erzahlen wollen. Wir horen zu, wollen verstehen und suchen gemeinsam nach Moglichkeiten, mit den Folgen des Missbrauchs besser leben zu konnen.“

Kontakt aufnehmen

Die Missbrauchsvorwurfe konnen nur aufgeklart und aufgearbeitet werden, wenn sich Betroffene melden. Dafur gibt es mehrere Wege:

Hotline der Fachstelle Pravention (evangelische

Kirche):

Tel 0176 / 87 11 76 34 oder

E-Mail an fachstelle.praeven tion@kirche-hamburg-ost.de

Menschen aus dem Umfeld, die ihr Wissen mitteilen mochten, konnen sich beim Margaretenhort melden:?

Tel 0173/ 4937598 (Rebecca Boldt) oder E-Mail: aufarbeitung@margaretenhort.de

Kirchlich unabhangige

Ansprechpartnerin:

Rechtsanwaltin Gisela

Frederking, Tel 040/ 68 919 815 oder per E-Mail an

Contact: gisela.frederking@fresam.de

Bei der Polizei:

LKA 42, Tel 428 67 42 10

 

 

 

 

 




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