| Georg K. Ist Kein Priester Mehr
Westdeutche Zeitung
June 9, 2016
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Ex-Pfarrer Georg K. ist nicht mehr langer Priester.
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Willich/Kreis Viersen. Der aus Willich stammende Georg K. ist nicht langer Priester. Das teilt das Bistum Aachen in einer Presseerklarung mit. Zu Beginn 2015 war K. vor dem Landgericht Krefeld zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich an Minderjahrigen vergangen hatte.
Aus der Presseerklarung geht auch indirekt hervor, warum dieser Schritt jetzt so schnell erfolgte. Zwar hatte die Glaubenskongregation in Rom die Akten gepruft, letztlich hatte aber wohl den Ausschlag gegeben, dass K. selbst seine Laisierung angestrebt hatte. Diesem Entlassungsgesuch war Papst Franziskus nachgekommen. Mit dem Verlust des Priesteramtes verbundes ist, dass Georg K. kein Amt mehr ausuben darf, das die Weihe voraussetzt. „Von Herzen wunsche ich den betroffenen Opfern, dass der Abschluss des Verfahrens und die Entlassung aus dem Priesteramt bei der Verarbeitung des erlittenen Leids hilft“, erklart Andreas Frick, standiger Vertreter des Diozesanadministrators. Und: „Wir werden weiterhin das uns Mogliche tun, hierbei zu helfen“, so Frick weiter.
Der Schlusssatz der Bistums-Erklarung lasst aufhorchen: „Mit der Entlassung aus dem Klerikerstand endet die Fursorge- und Versorgungsverpflichtung, die der Bischof mit dem Tag der Priesterweihe fur einen Priester ubernimmt.“ Was hei?t das? Werden die Falle, mit denen K. in Sudafrika auffallig geworden war, fur die er aber nicht verurteilt wurde, jetzt nicht mehr aufgearbeitet?
Genau das befurchtet Johannes Heibel von der Initiative gegen sexuellen Missbrauch. „Das ist eine Schweinerei. Mit diesen Fallen wird sich jetzt niemand mehr beschaftigen. Dass, was den Kindern und ihren Familien angetan wurde, wird jetzt nicht mehr gewurdigt. Das ist doch zum Kotzen.“
Zur Erinnerung: Pfarrer K., der in die Auslandsmission gegangen war, war in einem Kommunion-Camp bei Johannesburg aufgefallen, weil er – lediglich in Unterhose bekleidet – unter die Bettdecke von Kindern gekrochen war, um sie „zu beruhigen“, wie er anfangs immer wieder betonte. Durch intensive Recherche war nach und nach bekannt geworden, dass er sich bereits Jahre vorher in Deutschland an Kindern vergangen hatte. Die Familie eines der Opfer aus Sudafrika soll im Ubrigen versucht haben, mit dem Bistum uber einen finanziellen Ausgleich zu sprechen. Angeblich wurde sie mit 2000 Euro „abgespeist“.
Zahlt das Bistum jetzt trotzdem eine Pension? Wenn nicht, zahlt es in die Rentenkasse nach, wie es in vergleichbaren Fallen bei Beamten geschieht? Werden die Falle aus Sudafrika weiter bearbeitet? Stimmen die angeblichen 2000 Euro?
„Ein laisierter Priester wird ruckwirkend fur die Zeit seines aktiven Dienstes mit dem niedrigsten Beitragssatz bei der Deutschen Rentenversicherung versichert, damit er im Blick auf seine Altersversorgung nicht auf Kosten der Allgemeinheit zum Sozialfall wird“, erklart Stefan Wieland, Pressesprecher des Bistums. Das Bistum unterstutze zudem die Antragsverfahren fur die Opfer in Sudafrika. Hier halte man sich allerdings an die Richtlinien der Deutschen Bischofs-Konferenz. Was die bereits gezahlte Anerkennung angehe, bestatigt Wieland, dass es einen solchen Fall gab. Uber die Hohe wolle man sich allerdings nicht au?ern.
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