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Duterte Nennt Katholische Bischofe Hurensohne

Zeit
May 23, 2016

http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-05/philippinen-katholische-kirche-beleidigung-praesident-rodrigo-duterte

Der kunftige Prasident Duterte legt sich mit den Bischofen an, die sich gegen seine Wahl ausgesprochen haben. Der Diktator will nun alle Sunden der Kirche offenlegen.

Rodrigo Duterte im Mai bei einem Auftritt in der philippinischen Hauptstadt Manila © Ritchie B. Tongo/EPA/dpa

Der kunftige philippinische Prasident Rodrigo Duterte hat die katholische Kirche als "scheinheiligste Institution des Landes" bezeichnet und die Bischofe seines Landes als "Hurensohne" beschimpft. Bei einer Pressekonferenz am Sonntag sagte Duterte, die Bischofe hatten ihn und andere Politiker um unlautere Gefalligkeiten gebeten. Zudem hielten sich mehrere Kirchenmanner nicht an das Zolibat. Duterte hatte die Prasidentschaftswahlen auf den Philippinen am 9. Mai mit gro?em Vorsprung gewonnen, obwohl sich einflussreiche Bischofe in dem uberwiegend katholischen Land gegen ihn ausgesprochen hatten.

Duterte, bislang amtierender Burgermeister der Gro?stadt Davao im Suden der Philippinen, hatte bereits im Dezember fur Aufsehen gesorgt, nachdem er den Papst als "Hurensohn" beschimpft hatte. Duterte inszeniert sich als Politiker der harten Hand und ist beruchtigt fur seine ausschweifenden Reden, obszone Sprache und sexistischen Witze. Als Prasident werde er die Todesstrafe wieder einfuhren und Zehntausende Kriminelle gezielt toten lassen, hatte Duterte schon im Wahlkampf angekundigt.

Die katholische Kirche kommentierte Dutertes Vorwurfe von Sonntag zunachst nicht. Kirchenoffizielle hatten den kunftigen Prasidenten in den vergangenen Monaten fur dessen vulgare Au?erungen deutlich kritisiert und sich gegen die Wiedereinfuhrung der Todesstrafe ausgesprochen. 80 Prozent der Bevolkerung in den Philippinen sind katholisch, das Land gilt als Bastion der Kirche Roms in Asien. Dass Duterte die Prasidentschaftswahlen gegen die ausdruckliche Empfehlung hoher Kirchenvertreter gewonnen hatte, wertete der Politiker als "Volksbegehren" gegen die Kirche.

Zuletzt hatte Duterte im April mit der Au?erung fur Aufsehen gesorgt, er ware gerne "der erste in der Reihe" gewesen, als Insassen eines Gefangnisses in seiner Heimatstadt Davao 1989 eine australische Missionarin vergewaltigten und anschlie?end ermordeten. Er habe lediglich einen Witz gemacht, sagte Duterte spater. Die australische Regierung beschwerte sich bei der philippinischen Regierung und nannte die Au?erung inakzeptabel.

Duterte sagt von sich, er glaube an Gott, aber nicht an Religion. Bis zu seiner Vereidigung am 30. Juni werde er sich bemuhen, "die Sunden der katholischen Kirche" weiter aufzudecken.

 

 

 

 

 




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