| 20 Burschen Missbraucht? Schwere Sex-vorwurfe Gegen Englischen Bischof
By Andreas Markus
GGG
September 8, 2015
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Ein ehemaliger Bischof der Church of England hat zugegeben, mehr als zwanzig junge Manner sexuell missbraucht zu haben. Entsprechende Vorwurfe standen schon seit Jahrzehnten im Raum.
Peter Ball, von 1991 bis 1993 Bischof von Lewes und Gloucester, hat sich heute Vormittag vor dem Old Bailey, dem Londoner Gericht, mit zitternder Stimme schuldig bekannt, zwei junge Manner sexuell belastigt zu haben und eine Amtsverletzung begangen zu haben: Diese beinhaltet den sexuellen Missbrauch von 19 jungen Mannern zwischen 1977 und 1992. Ball war dem Gericht uber Video aus Taunton zugeschlaltet.
Damit nimmt der Geistliche einen Deal an, den seine Anwalte hinter den Kulissen mit der Staatsanwaltschaft ausgehandelt haben. Er beinhaltet, dass er sich bei diesen Vorwurfen schuldig bekennt und sich dafur nicht einem Prozess mit den wohl schwerwiegenderen Vorwurfen stellen muss: Dem mutma?lichen Missbrauch von zwei Burschen im Alter von 13 und 15 Jahren. Das Urteil soll am 7. Oktober verkundet werden.
Ball sei „ein manipulativer Mann“ gewesen, erinnert sich Darwin Hughes von der Polizei in Sussex, der die drei Jahre dauernden Ermittlungen geleitet hat. „Unter dem Mantel einer falschen Christlichkeit hat er sich das Vertrauen der Leute erschlichen und sie so manipuliert, dass sie dort waren, wo er sie fur seine eigene sexuelle Befriedigung instrumentalisierten konnte“, so der Polizist. „Das war eine der komplexesten Ermittlungen, die ich durchgefuhrt habe. Wir mussten so viele gesetzliche Hurden uberspringen, um dorthin zu kommen“, erinnert sich Hughes weiter.
Nun konnen die Behorden auch klaren, warum Staatsanwaltschaft und Polizei - unter Mitwissen des damaligen Erzbischofs von Canterbury, George Carey - die Vorwurfe gegen Peter Ball nicht ausreichend untersucht haben, als sie vor 22 Jahren zum ersten Mal aufgetaucht sind. Denn als sich die ersten Opfer zu Wort meldeten und den damaligen Bischof des Missbrauchs beschuldigten, wurde Ball zunachst im Dezember 1992 verhaftet und in Untersuchungshaft verbracht. Nachdem er ein volles Gestandnis abgelegt hatte und eine offizielle Verwarnung der Polizei akzeptiert hatte, wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen. Anklage wurde nicht erhoben.
Ball hatte damals zugegeben, „unsittliche Handlungen“ an einem jungen Mann vorgenommen zu haben, der Interesse bekundet hatte, in Balls Ordensgemeinschaft einzutreten, und war als Bischof zuruckgetreten. Erst im Jahr 2012 hat die Church of England einen internen Untersuchungsbericht und historisches Aktenmaterial der Polizei ausgehandigt. Sie fuhrten letztendlich zur erneuten Anklageerhebung.
Der heute 83-jahrige Ball hat enge Beziehungen zu Prinz Charles. Der britische Thronfolger war auch bei der Zeremonie zur Amtseinfuhrung als Bischof von Lewes und Gloucester anwesend. Nach seinem Rucktritt ist er in ein Anwesen gezogen, das dem Herzogtum Cornwall gehort - dem Charles vorsteht. Damals sagte der Geistliche, Prinz Charles sei „wunderbar gutig und hat mir erlaubt, in einem Haus des Herzogtums zu sein. Der Prinz ist ein loyaler Freund. Ich bewundere ihn au?erordentlich, er hat schreckliche Zeiten erlebt und ist ein gro?artiger Mensch.“
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