| Sex Mit Zwolfjahrigem: "Pater Pius Stellt Sich Der Verantwortung"
The Kurier
August 7, 2015
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Ein Monch des Stiftes Lambach wird sich wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes vor Gericht verantworten mussen. "Die Anklage ist fertig", bestatigt Michaela Breier, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, im KURIER-Gesprach.
Der 72-Jahrige soll am 11. Mai in Linz Sex gegen Bezahlung mit zwei Strichern gehabt haben. Einer davon war allerdings erst zwolf Jahre alt. Zum Tatzeitpunkt soll der Pater stark betrunken gewesen sein, er wurde festgenommen. Seit seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft am 27. Mai halt sich der Verdachtige bei seinen Mitbrudern im Kloster Lambach auf. Dort verbu?t er eine Art Hausarrest und kommt mit Besuchern nicht mehr in Kontakt. Als Seelsorger ist er – wie berichtet – suspendiert.
"Er hilft vor allem im Garten mit, wird aber auch bei anderen korperlichen Arbeiten eingesetzt. Wir schauen, dass er beschaftigt ist", sagt Abt Maximilian Neulinger. Wenn Pater Pius fur Therapiezwecke das Haus verlassen muss, sei er nie allein. "Wir haben dafur einen Begleitdienst organisiert."
Kein Opferkontakt
Die gerichtlichen Auflagen sehen vor, dass der 72-Jahrige eine forensisch-psychiatrische Therapie in Anspruch nehmen muss und keinen Alkohol trinken darf.
Der aufsehenerregende Vorfall hat die Klostergemeinschaft tief erschuttert. "Die Betroffenheit ist sehr gro?, das lasst niemanden unberuhrt", sagt Neulinger. Die Verfehlungen des Mitbruders seien allzeit prasent und wurden keinesfalls verdrangt. Es werde offen und ehrlich daruber gesprochen: "Das Geschehene kann man auch nicht vergessen."
Pater Pius bedauere sein Verhalten massiv, die dem Kind angetane Schuld nage sehr an ihm und setze ihm psychisch und physisch enorm zu. "Das geht jeden Tag tiefer rein." Sein Zustand sei inzwischen schon so fragil, dass es Uberlegungen gebe, ihn stationar psychiatrisch behandeln zu lassen.
Gegen die strafrechtliche Anklage werde der 72-Jahrige keinen Einspruch erheben, und sich auch bei Gericht seiner Verantwortung stellen. "Er wird seine Strafe verbu?en und sich auch dem Urteil aus Rom fugen, das uber seine Zukunft als Monch entscheidet", betont Neulinger.
Kontakt zum Opfer habe das Stift bisher ganz bewusst nicht aufgenommen. "Es konnte als Beeinflussungsversuch ausgelegt werden. Dafur mussen wir den weltlichen Schuldspruch abwarten."
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