| Limburger Ex-bischof Tebartz-van Elst Droht Millionenforderung
Deutsche Welle
July 23, 2015
http://www.dw.com/de/limburger-ex-bischof-tebartz-van-elst-droht-millionenforderung/a-18602867
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Tebartz-van Elst im September 2013 bei einem Gottesdienst
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Das Bistum Limburg verlangt Schadenersatz in Millionenhohe von seinem ehemaligen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung bestatigte Bistumssprecher Stephan Schnelle auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der vom Papst eingesetzte Administrator Manfred Grothe habe im Vatikan seit April mehrfach kirchenrechtliche Fragen nach einer materiellen Wiedergutmachung vorgebracht. Jetzt musse der Papst entscheiden.
Schnelle betonte zugleich, dass Grothe Tebartz in Rom nicht "angezeigt" habe. Ob Forderungen gegen den Bischof erhoben wurden, in welcher Hohe und auf welchem Weg, konne nur im Einverstandnis mit dem Vatikan entschieden werden. Bei Rechtsakten gegen einen Bischof sei grundsatzlich der Heilige Stuhl zustandig. Im Herbst werde es weitere Gesprache geben.
Offene Schuldfrage
Insgesamt geht es laut "Bild" um rund 3,9 Millionen Euro. Darin enthalten seien unter anderem Kosten fur nicht realisierte Entwurfe in Hohe von 950.000 Euro sowie Um-, Ruck- und Wiederaufbauten fur 780.000 Euro. Die Nebenkosten der Planung seien um 2,2 Millionen Euro uberzogen gewesen. Schnelle erklarte dazu, dass das Bistum zwar 3,9 Millionen Euro au?erplanma?ig abgeschrieben habe: "Daraus lasst sich jedoch nicht schlie?en, dass ein Schaden in eben dieser Hohe entstanden ist." Soweit durch ungerechtfertigte Abrechnungen von Planungsbeteiligten zu hohe Zahlungen geleistet worden seien, wurden diese zunachst zuruckgefordert.
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Bei der Architekturkritik kam der Neubau des Bischofssitzes durchaus gut an
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Ob der fruhere Bischof fur den Verlust allein verantwortlich sei, soll der kirchenrechtliche Prozess klaren. Der Administrator sei als Ubergangsverwalter verpflichtet, von der Diozese Schaden abzuhalten, sagte Schnelle. Grothe musse also auch Schulden eintreiben, um nicht selbst haftbar zu werden. Bei einer gemeinsamen Sitzung des Diozesansynodalrates und des ehemaligen Priesterrates vor wenigen Tagen hatten viele Teilnehmer auf mehr Tempo bei der Aufarbeitung gedrangt.
Vor wenigen Tagen hatte Grothe betont, er musse noch mit verschiedenen vatikanischen Kongregationen klaren, ob das Bistum gegen seinen fruheren Bischof rechtliche Schritte einleite. Bei einer gemeinsamen Sitzung des Diozesansynodalrates und des ehemaligen Priesterrates hatten viele Teilnehmer auf mehr Tempo bei der Aufarbeitung gedrangt.
Neuer Posten in Rom
Tebartz-van Elst hatte dem Papst im Oktober 2013 seinen Rucktritt vom Amt des Limburger Bischofs angeboten. Neben einer von vielen als autoritar empfundenen Amtsfuhrung hatte die Emporungswelle uber die Baukosten des Bischofshauses und deren Verschleierung entscheidend zu diesem Schritt beigetragen. Am 26. Marz 2014 nahm der Papst den Rucktritt an. Im Dezember wurde Tebartz-van Elst zum "Delegat fur Katechese" des Papstlichen Rates zur Forderung der Neuevangelisierung berufen und nahm Ende Marz seine Arbeit in Rom auf.
Nach Angaben der "Bild"-Zeitung zahlt die Kirche Tebartz-van Elst derzeit etwa 10.300 Euro monatlich. Davon seien 7296 Euro Ruhegeld aus der Limburger Bistumskasse. Diese Zahlen wollte der Sprecher nicht kommentieren. Die getroffene Ruhestandsregelung, so Schnelle, sehe eine Anpassung vor, wenn eine neue Lohnzahlung erfolgt. "Die Bistumsleitung ist auch dazu mit dem Vatikan im Gesprach."
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