| Papst Nimmt Rucktritt Von Us-bischof an
Deutsche Welle
April 21, 2015
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Immer wieder sorgt sexueller Missbrauch durch Priester fur Aufregung in den USA. Der Papst nahm nun den Rucktritt von Bischof Finn an: Aber erst drei Jahre nach dessen Verurteilung und ohne eine Begrundung.
Papst Franziskus habe den Amtsverzicht des amerikanischen Bischofs Robert Finn gebilligt, so die kurze Mitteilung des Vatikans. Genaue Grunde wurden in Rom nicht genannt. Der 62-jahrige Geistliche habe um seinen Rucktritt gebeten unter den kirchlichen Regeln, die dies mit Hinweis auf eine Erkrankung oder "schwerwiegende Grunde" moglich machten. Finn, der die Diozese von Kansas City-St. Joseph in Missouri fuhrt, hatte die Polizei erst nach sechs Monaten daruber informiert, dass einer seiner Priester Hunderte kinderpornografischer Fotos auf seinem Computer gespeichert hatte.
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Erst Missbrauch vertuscht, dann ans Amt geklammert: US-Bischof Robert Finn aus Kansas
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Die Hinweise waren von einem Techniker gekommen. Der Finn unterstellte padophile Geistliche ist wegen Kinderpornografie zu 50 Jahren Haft verurteilt worden. Finn selbst erhielt 2012 eine Bewahrungsstrafe von zwei Jahren, blieb aber zunachst im Amt. Er ist der einzige Bischof, der in den USA bisher gerichtlich fur die Vertuschung von sexuellem Missbrauch zur Verantwortung gezogen wurde.
Bekanntgeworden war die Affare erst, nachdem ein Generalvikar die Polizei eingeschaltet hatte. Missbrauchsopfer, Angehorige und Kirchenkritiker hatten volle Aufklarung und die sofortige Entlassung Finns verlangt.
Sex-Skandale auch in Europa
Die katholische Kirche war vor einigen Jahren von Skandalen um jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch in zahlreichen Landern massiv erschuttert worden. Papst Franziskus geht seit seinem Amtsantritt entschlossen dagegen vor, richtete unter anderem eine Kommission zum Schutz von Kindern ein und traf sich mit Missbrauchsopfern.
Nach Ansicht dieser Kinderschutzkommission mussten ranghohe Kirchenvertreter im Kampf gegen sexuellen Missbrauch mehr Verantwortung ubernehmen. Es sei von gro?er Bedeutung, dass Bischofe und Ordensobere Vergehen ihrer Mitarbeiter konsequent meldeten, hatte das Gremium im Februar gefordert. Es musse sichergestellt werden, dass alle, die mit Kindern arbeiten, in solchen Fallen tatsachlich zur Rechenschaft gezogen wurden.
Der Kirche wird vorgeworfen, sexuellen Missbrauch in ihren Reihen nicht konsequent genug aufzuarbeiten. Auch der Fall des US-Bischofs Finn war dabei immer wieder zitiert worden.
Warum keine Verurteilung durch den den Papst?
Die Entscheidung des Papstes, Finn zu verabschieden, wurde von Kritikern begru?t, aber als halbherzig gerugt. "Nur ein Anfang" und noch "keine bedeutsame Wende" in der papstlichen Haltung, meinte etwa Anne Barrett Doyle von der Online-Plattform "BishopAccountability.org", die Daten uber sexuellen Missbrauch in der kathlischen Kirche sammelt. Franziskus lasse ein klares Urteil vermissen.
Selbst der Bostoner Kardinal Sean O'Malley, Vorsitzender des papstlichen Komitees gegen Missbrauch, hatte im vergangenen Jahr offentlich gefordert, der Vatikan musse dringend erklaren, warum Finn immer noch im Amt sei.
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