11.03.15 Status zum Prozess Pater G.
Chronik
March 11, 2015
http://uuuuuuuuu.de/20_chronologie.htm
[We are of the opinion that a suspended sentence is not a punishment.]
Wir sind der Meinung, dass eine Strafe auf Bewährung keine Strafe ist. Dieses Strafmaß bestärkt Täter nach dem Motto: "Wenn man erwischt wird muss man halt aufhören". Alle Erzieher und Leitenden, die Kinder und Jugendliche betreuen, brauchen ein klares Signal, dass Übergriffe unter keinen Umständen toleriert werden.
Die Auflage einer Therapie für Pater G. ist sicher sinnvoll. Einige von uns befinden sich auch heute noch in Therapie, obwohl die Vorfälle bereits Jahrzehnte zurückliegen. Wer ist hier mehr bestraft?
Zehn Jahre hat Pater G. die Klostergemeinschaft angelogen und seit fünf Jahren die Betroffenen genarrt. Junge Männer, die in dem Alter sich nicht mit Missbrauch, sondern mit Beziehungen beschäftigen sollten. Als wir so alt waren dachten wir auch, wir hätten keinen Schaden geommen.
Der Prozess zeigt auch, dass die Aufdeckung sexueller Straftaten sehr schwierig ist. Die Täter binden die Kinder emotional, die betroffenen Kinder erzählen nichts, die Verantwortlichen in der Einrichtung können nur wenige verdächtige Anzeichen wahrnehmen. Es ist viel Zivilcourage notwendig einen Täter aufzuspüren und aufgrund meist weniger Verdachtsmomente aus einer Einrichtung zu entfernen.
Wird ein Täter bestraft, ist die Strafe 10 Jahre nach Verbüßung wieder aus dem erweiterten Führungszeugnis entfernt. 2027, da ist Pater G. 56 jahre alt.
TÄTERVORGEHEN AUS DER PROZESS MITSCHRIFT:
Allen rührseligen Geschichten, wie gleichzeitig als Erzieher Vater und Mutter für die Kinder zu sein, zum Trotz ist Pater G. ein berechnender Täter:
Vier Wochen nachdem er 2001 ins Internat kommt und eine Klasse übernimmt, kommt es auf der Kenzenhütte zum ersten Übergriff, kurz vor der Prieserweihe. Anschließend sucht sich Pater G. jedes Schuljahr in der Jahrgangsstufe, die er betreut einen oder evtl. wenige Jungs aus, die er emotional an sich bindet und bei denen er dann vermutlich regelmäßig übergriffig wird. Im Prozess wurden 21 Übergriffe an 3 Jungs bestätigt. Als er 2005 aus dem Internat entfernt wird, kommen keine strafrechtlich relevanten Tatsachen ans Licht.
Erst 2010 im Rahmen des Bekanntwerdens des sexuellen Missbrauch aus den 60er bis 80er Jahren melden sich die von Pater G. betroffenen Jungs und decken auf, dass auch strafrechtlich relevanter Missbrauch stattfand.
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