Pfarrer Kerkhoff zu sechs Jahren Haft verurteilt
SÜDAFRIKA – Land der Kontraste
February 16, 2015
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© Pfarrer Georg Kerkhoff ist für schuldig befunden worden, in 25 Fällen Kindesmissbrauch begangen zu haben. Die 2. Große Strafkammer des Landgerichts Krefeld veurteilte den Kinderschänder zu sechs Jahren Haft. Allerdings bleiben seine mutmaßlichen Straftaten in Südafrika ungesühnt. Noch kann der 56-Jährige die Revision beim Bundesgerichtshof einlegen. |
[On February 6, the second has Great Criminal Court of Krefeld sentenced a priest of the Diocese of Aachen to a prison term of six years. The Chamber considered it proven that Georg Kerkhoff is guilty in a total of 25 cases of child abuse, including four cases of severe sexual abuse. His victims, two brothers were then eleven and eight years old.]
Am 6. Februar hat die 2. Große Strafkammer des Landgerichts Krefeld einen Pfarrer des Bistums Aachen zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass Georg Kerkhoff in insgesamt 25 Fällen des Kindesmissbrauchs schuldig ist, darunter in vier Fällen von schwerem sexuellen Missbrauch. Seine Opfer, zwei Brüder, waren damals elf und acht Jahre alt. Rund fünf Jahre lang nutzte er das Vertrauen der Eltern aus, um sich an den Schutzbefohlenen aus Nordrhein-Westfalen zu vergehen.
Der verurteile Geistliche versuchte bis zuletzt seine Vergehen zu rechtfertigen, indem er behauptete, dass er seinen beiden Opfern im Missbrauchszeitraum von 2001 bis 2006 keinen Schaden hätte zufügen wollen. Vielmehr hätte er die Absicht gehabt, die Minderjährigen zu seinen sexuellen Partnern heranziehen zu wollen. Zudem war Kerkhoff der festen Überzeugung, dass die Kinder mit der Zeit Spaß an den sexuellen Praktiken mit einem Erwachsenen gefunden hätten. Ein Geständnis des 56-Jährigen vor Gericht blieb aus.
Über Jahre hinweg ignorierte das Bistum Aachen das auffällige Verhalten des Pfarrers. Kerkhoffs merkwürdiger Umgang mit Kindern blieb trotz Verdacht ohne Konsequenzen. Stattdessen ist er im Jahr 2007 nach Südafrika versetzt worden. Auch dort fiel der Pfarrer auf. Einerseits soll Kerkhoff erneut mehrere Kinder deutscher Eltern in Gauteng missbraucht haben. Andererseits sorgte der Würdenträger mit rassistischen Äußerungen für Entsetzen, heißt es am Kap. Letztendlich bleiben seine mutmaßlichen Taten in Südafrika ungesühnt. Denn die Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt, um den Weg einer Auslieferung frei zu machen. Im Sommer 2014 begleiteten dann deutsche Polizisten Kerkhoff auf seinen Rückflug in Richtung Heimat.
Der Kinderschänder kann gegen das Urteil des Landgerichts Krefeld noch die Revision beim Bundesgerichtshof einlegen. Erst wenn die Verurteilung rechtskräftig geworden ist, will die Glaubenskongregation in Rom darüber entscheiden, Georg Kerkhoff aus dem Amt zu entlassen. Unterdessen betonte domradio.de, das Bistumsradio des Erzbistums Köln, dass hier die Tat eines Einzelnen und nicht die Kirche an sich am Pranger stehe.
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