| Kardinal Marx: „auf Allen Ebenen Vertrauen Schaffen“
Deutsche Bischofskonferenz
July 18, 2014
http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=2597&cHash=5f3117e6cc0e4cf9d43531bc5dee0a8e
[„Eckdaten des Kirchlichen Lebens in den Bistumern Deutschlands 2013“]
Die aktuelle Kirchenstatistik der katholischen Kirche 2013 ist ab sofort online abrufbar. Mit den „Eckdaten des Kirchlichen Lebens in den Bistumern Deutschlands“ sowie der Militarseelsorge sind heute die statistischen Daten des vergangenen Jahres veroffentlicht worden.
Mit 24.170.754 Kirchenmitgliedern machen die Katholiken 29,9 Prozent der Bevolkerung in Deutschland aus (2012: 30,3 Prozent). Aufgrund struktureller Veranderungen in den Bistumern hat sich die Zahl der Pfarreien von 11.222 auf 11.085 verringert. Insgesamt haben die Sakramentenspendungen der katholischen Kirche wie auch in den vergangenen Jahren leicht abgenommen. 2013 gab es 164.664 Taufen (2012: 167.505) und 43.728 Trauungen (2012: 47.161). Die Zahl der Eintritte in die katholische Kirche liegt bei 3.062, die Zahl der Wiederaufnahmen bei 6.980 Personen.
Kritisch ist die Zahl der Kirchenaustritte, die nach einem mehrjahrigen rucklaufigen Trend in 2013 auf 178.805 angestiegen ist (2012: 118.335). Der Gottesdienstbesuch ist mit 10,8 Prozent auch in 2013 rucklaufig gewesen. Die Gesamtzahl der Priester in Deutschland hat sich um 146 Priester auf 14.490 Priester verringert. Die Zahl der Pastoralreferenten und -assistenten hat leicht auf 3.140 (2012: 3.119) zugenommen, die Zahl der Gemeindereferenten sank leicht auf 4.470 (2012: 4.479).
Zur Statistik erklart der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx:
„Die aktuellen Zahlen sind schmerzlich und alle in der Kirche mussen das ernst nehmen fur ihr Handeln. Das zweite Halbjahr 2013 hat offensichtlich zu einem Vertrauens- und Glaubwurdigkeitsverlust gefuhrt. Der hohen Austrittszahl mussen wir begegnen, indem wir immer wieder versuchen, auf allen Ebenen Vertrauen zu schaffen durch gute und uberzeugende Arbeit. Das gilt naturlich besonders auch fur uns als Bischofe und Priester. Daruber hinaus zeigt die Statistik auch einen kontinuierlichen gesellschaftlichen Umbruch: Die Menschen sind – Gott sei Dank – frei, sich fur oder gegen die Zugehorigkeit zur Kirche zu entscheiden und sie tun das auch. Aber nicht alle Ausgetretenen verlieren damit jeden Kontakt zur Kirche. Viele wollen – auf ihre eigene Art – Christen bleiben. Wir mussen das Gesprach mit ihnen suchen und deutlich machen, dass die Gemeinschaft des Glaubens fur uns Christen eine wichtige Hilfe und Bereicherung ist. Die Offenheit fur das Evangelium und die Suche nach Transzendenz sind ja da. Im Ubrigen stelle ich fest, dass zwar der Gottesdienstbesuch im Durchschnitt abgenommen hat, aber durchaus auch zunimmt an bestimmten Tagen, wie mir Pfarrer etwa im Ruckblick auf die Ostertage und Fronleichnam berichtet haben und wie ich es selbst erlebe. Wir mussen also die Entscheidungen von Menschen ernst nehmen und als Herausforderung fur unsere Arbeit begreifen. Uber all das werden wir sicher auch im Rahmen der Deutschen Bischofskonferenz sprechen.
Ich bin nicht entmutigt, sondern sehe die Statistik auch als hilfreichen Weckruf: Die Zahlen rutteln noch einmal auf, danach zu fragen, wie wir uns jetzt und kunftig neu aufstellen mussen, damit das Evangelium weiterhin gehort und gelebt werden kann. Gerade deshalb bin ich den vielen haupt- und ehrenamtlich in der Kirche Engagierten dankbar, die zum vielfaltigen Leben in unseren Gemeinden und Verbanden beitragen.“
Hinweise:
Die Eckdaten des Jahres 2013 finden Sie untenstehend als pdf-Datei zum Herunterladen. Samtliche Flyer mit den „Eckdaten des Kirchlichen Lebens in den Bistumern Deutschlands“ sowie die vergleichende Tabelle „Eckdaten des Kirchlichen Lebens in den Bistumern Deutschlands, 1990 und 2013“ sind in der Rubrik „Zahlen und Fakten“ verfugbar.
Anfang August erscheint daruber hinaus die neue Arbeitshilfe „Katholische Kirche in Deutschland. Zahlen und Fakten 2013/2014“ mit umfangreichen statistischen Angaben zum kirchlichen Leben, ehrenamtlichem Engagement sowie zu kulturellem Einsatz, caritativer Arbeit und kirchlichen Finanzen.
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