Manfred Grothe ist Apostolischer Administrator
Bistum Limburg
March 26, 2014
http://www.bistumlimburg.de/meldungen/meldung-detail/meldung/manfred-grothe-ist-apostolischer-administrator.html
|
Weihbischof Manfred Grothe ist der neue Apostolische Administrator im Bistum Limburg. |
Papst nimmt Amtsverzicht von Bischof Dr. Tebartz-van Elst an
LIMBURG - Weihbischof Manfred Grothe ist Apostolischer Administrator im Bistum Limburg. Diese Entscheidung hat der Heilige Stuhl am Mittwoch, 26. März 2014, bekannt gegeben. Der 74-jährige Weihbischof in Paderborn tritt mit sofortiger Wirkung die Leitung der Diözese Limburg an. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Papst Franziskus den Amtsverzicht von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst angenommen hat. Damit beginnt im Bistum Limburg die Sedisvakanz, die Zeit, in der der Bischofsstuhl in einer Diözese nicht besetzt ist. Damit endet auch die Amtszeit von Wolfgang Rösch als Generalvikar und der beiden Bischofsvikare Prälat Dr. Dr. Franz Kaspar und Prälat Dr. Günther Geis. Weihbischof Grothe wird Wolfgang Rösch zu seinem Ständigen Vertreter ernennen. Laut der Mitteilung des Heiligen Stuhls wird Tebartz-van Elst zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut.
Gemeinsamen Weg für einen Neuanfang gehen
"Ich danke dem Heiligen Vater für das Vertrauen, das er in mich setzt. Mit der Entscheidung ist eine Phase der Unsicherheit für das Bistum Limburg beendet. Jetzt gilt es im Geist der Offenheit, in Aufrichtigkeit und Barmherzigkeit einen gemeinsamen Weg für einen Neubeginn zu gehen", so Manfred Grothe in einer ersten Reaktion. Die Geschehnisse der vergangenen Monate hätten viele Menschen verletzt. "Als Diözese sind wir nun gefordert, auf das Wort Gottes zu hören und daraus Kraft zu gewinnen, um Verletzungen zu heilen und die Herausforderungen, vor denen wir stehen, anzupacken. Wir werden das Geschehene sorgfältig und umsichtig aufarbeiten und uns dabei natürlich auch auf den Prüfbericht zum Bauvorhaben auf dem Domberg stützen, den eine Kommission unter meinem Vorsitz in den vergangenen Monaten erarbeitet hat", so Grothe.
Dankbar blickt auch Wolfgang Rösch, designierter Ständiger Vertreter des Administrators, auf die Entscheidung: "Die Ernennung von Manfred Grothe sehen wir als klares Signal zur Fortsetzung der Aufarbeitung der Geschehnisse. Wir haben in den vergangenen Monaten viel im Umgang miteinander gelernt. Wir haben eine neue Offenheit und ein neues Aufeinanderzugehen erlebt. Das Bistum geht in vielen Bereichen durchaus gereift und gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervor."
Rösch dankte Tebartz-van Elst für seinen Dienst und seinen unermüdlichen Einsatz: "Bischof Tebartz-van Elst hat sich in den vergangenen Jahren nicht geschont. Er war viel im Bistum unterwegs, hat den Menschen unermüdlich die Sakramente gespendet, von der Liebe Gottes gesprochen und den Blick immer wieder auf die Fundamente unseres Glaubens gerichtet. Wir wünschen ihm Gottes Segen für seinen weiteren Weg", so Wolfgang Rösch
Prüfbericht wird veröffentlicht
Wie zwischen Kardinal Lajolo, Bischof Dr. Tebartz-van Elst und dem Limburger Domkapitel im September 2013 vereinbart, wird der Bericht der Prüfungskommission zum Bau des Diözesanen Zentrums St. Nikolaus auf dem Limburger Domberg veröffentlicht. Der Bericht wird ab heute 15.30 Uhr im Internet unter www.bistumlimburg.de und www.dbk.de veröffentlicht. Die Kommission der Deutschen Bischofskonferenz hat die Kosten, die Finanzierung und die Entscheidungswege, die zum Bau des Gebäudeensembles auf dem Domberg geführt haben, überprüft. Am 3. März 2014 hatte Erzbischof Dr. Zollitsch den Bericht der Bischofskongregation in Rom übergeben.
Unabhängig von dem Bericht hat das Bistum bereits vor dem Jahreswechsel eine umfangreiche Aufarbeitung von Finanz- und Vermögensangelegenheiten des Bischöflichen Stuhls, auch im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen auf dem Domberg, angestoßen und Umstrukturierungen im Bischöflichen Ordinariat vorgenommen. Das Bistum hat sichergestellt, dass die Finanzgeschäfte und Investitionsvorhaben des Bischöflichen Stuhls wieder aus dem Ordinariat geführt werden und nun in der Verantwortung des Finanzdezernats liegen.
Im Rahmen der Aufarbeitung verschiedener Sachverhalte unter finanziellen wie rechtlichen Gesichtspunkten wurde beispielsweise zusätzlich ein kirchenrechtliches Gutachten in Auftrag gegeben. Weitere Maßnahmen über die bereits intern initiierten hinaus werden nach Auswertung des Prüfberichts diskutiert.
Das Bistum sowie das Domkapitel beabsichtigen noch vor der Sommerpause 2014 das Vermögen und die finanziellen Verpflichtungen des Bistums Limburg offen zu legen. (StS)
|