Das Rätselraten über die Zukunft von Tebartz-van Elst geht damit aber zunächst weiter. Wie im September vergangenen Jahres mit dem Domkapitel und dem Limburger Bischof vereinbart, würden die Ergebnisse des Berichts erst offengelegt, sobald die Beratungen der Bischofskongregation abgeschlossen seien, teilte die Bischofskonferenz in Bonn mit.
"Fairer und umfassender Beratungsprozess"
Zollitsch hatte zuletzt gesagt , er rechne nicht mit einer Entscheidung über die Zukunft von Tebartz-van Elst vor der Vollversammlung der Bischofskonferenz vom 10. bis 13. März in Münster. Unklar bleibt auch, ob der Limburger Bischof das Papier bereits erhalten hat. Zollitsch dankte aber unter anderem auch Tebartz-van Elst für seinen Beitrag. "Im Sinne des Prüfungsauftrags war uns sehr an einem Beratungsprozess gelegen, der den beteiligten Interessen fair und umfassend Rechnung trägt", sagte er.
Die Prüfungskommission hatte ihre Arbeit im Oktober aufgenommen, nachdem Tebartz-van Elst eine Sonderprüfung der Bauprojekte auf dem Limburger Domberg beim Vorsitzenden der Bischofskonferenz erbeten hatte. Auftrag der Kommission war es, die Kosten, die Finanzierung und die Entscheidungswege aufzuzeigen, die den Bauprojekten zu Grunde liegen. Dazu wurden der Kommission nach Angaben der Bischofskonferenz in den vergangenen Monaten Unterlagen und Informationen zugänglich gemacht. Im Zuge ihrer Arbeit habe die Kommission acht Mal getagt und dabei zahlreiche mit den Bauprojekten befasste Personen angehört.
Mitglieder der Prüfungskommission waren Michael Duus, WSP Deutschland AG (Düsseldorf), Josef Gronemann, Wirtschaftsprüfer (Köln), Michael Himmelsbach, Leiter der Abteilung Finanzen im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg, sowie Lorenz Wolf, Offizial des Erzbistums München und Freising. Den Vorsitz hatte der Paderborner Weihbischof Manfred Grote, der Zollitsch zur Übergabe des Berichts in den Vatikan begleitet hatte.
Tebartz-van Elst weiter in Auszeit
Den Skandal um den Limburger Bischofssitz hatte im August vergangenen Jahres ein Protestbrief Frankfurter Katholiken an ihren Oberhirten eingeläutet. Einen Höhepunkt erreichte die Krise im Bistum im Oktober, als klar wurde, dass der neue Bischofssitz auf dem Domberg mindestens 31 Millionen Euro kostet. Ursprünglich war von rund fünf Millionen Euro die Rede. Im selben Monat verordnete Papst Franziskus dem Bischof eine Auszeit. Tebartz-van Elst zog sich daraufhin in ein Kloster nach Niederbayern zurück, der 54-Jährige wurde ab und zu aber auch in Limburg und Rom gesehen. (stz/dpa)