|
Iskandalbischof:
Kommission Präsentiert Beweise Gegen Tebartz-Van Elst
Spiegel February 9, 2014
http://www.spiegel.de/panorama/skandalbischof-tebartz-van-elst-kommission-praesentiert-beweise-a-952269.html
|
Bischof Tebartz-van Elst:
Justitiable Ergebnisse
|
Die Ermittlungen zum Limburger Bischof
Franz-Peter Tebartz-van Elst stehen nach Informationen des
SPIEGEL kurz vor dem Abschluss. Die Untersuchungskommission
belastet den Geistlichen schwer. Unter anderem sollen die
pompösen Bauvorhaben mit Stiftungsgeldern finanziert worden
sein.
Die Ermittlungen zum Limburger
Kirchenbauskandal werden voraussichtlich schon in dieser Woche
mit überraschend klaren Ergebnissen abgeschlossen. Sie sollen
Bischof Franz-Peter Tebartz-van
Elst, 54, nach Informationen des SPIEGEL stark belasten. Der
fünfköpfigen kirchlichen Untersuchungskommission ist es offenbar
gelungen, justitiable Ergebnisse zu dokumentieren, die zu einem
staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren gegen den
Geistlichen führen könnten.
Die kirchlichen Ermittler waren bei ihrer
Spurensicherung zunächst Hinweisen auf eine Geheimregistratur
nachgegangen, die in den eigens angemieteten Räumen einer Art
konspirativen Wohnung in Limburg lagerten. Dort fanden sie die
wichtigsten Unterlagen zum kirchlichen Protzbau. Wegen fehlender
Schlüssel verzögerte sich zunächst der Zutritt. Einige bislang
unbekannte Finanzierungspapiere tragen beweiskräftig die
bischöfliche Unterschrift.
Wesentlich höhere Baukosten
Die bisher auf 31 Millionen Euro geschätzten Baukosten
des Limburger Bischofshauses liegen demnach wesentlich höher.
Zudem wurde aus mindestens einer kirchlichen Stiftung im Bistum
Geld herausgezogen, um das aufwendige Bauvorhaben zu finanzieren.
Der gesamte Abschlussbericht der Kommission geht nach
seiner Fertigstellung an die Deutsche Bischofskonferenz
und nach Rom. Erst dann soll eine Entscheidung über das Schicksal
des Bischofs fallen, der weiterhin versichert, alles sei korrekt
verlaufen.
Auf mehreren Versammlungen von Katholiken im Bistum
wurde in den vergangenen Tagen eine rasche endgültige Absetzung
Tebartz-van Elsts angemahnt. "Jeder Tag, den er länger im Amt
bleibt, geht jetzt auch auf Kosten der Glaubwürdigkeit von Papst Franziskus", warnte ein
Limburger Priester auf einem Treffen der Katholischen
Arbeitnehmer-Bewegung. Im Umfeld des Papstes denkt man inzwischen
an eine Versetzung des gefallenen Bischofs ins Ausland nach, etwa
in Form einer Stiftungsprofessur oder eines Einsatzes in einer
Nuntiatur. Auch eine Art Frühpensionierung ist im Gespräch.
|