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Jesuit
Mertes: Bischöfe Bei Vertuschung Von Missbrauch Absetzen
Aktuell February 8, 2014
https://aktuell.evangelisch.de/comment/35240
"Bischöfe, die an Vertuschungen beteiligt waren,
sollten ihr Amt verlieren oder zurücktreten", sagte Mertes, der
2010 den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche
öffentlich gemacht hatte, dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Freitagsausgabe). Konkret nannte er den Präfekten der römischen
Glaubenskongregation und designierten deutschen Kardinal Gerhard
Ludwig Müller. Als Bischof von Regensburg habe Müller "an
höchster Stelle vertuscht und vernebelt".
Statt sein Amt zu verlieren, klettere er "mir nichts,
dir nichts auf der römischen Karriereleiter nach oben",
kritisierte Mertes. Er halte es vor allem für die Opfer für
unerträglich, dass Müller "einfach weiter macht, als wäre nichts
gewesen". Das Bistum Regensburg hatte in Müllers Amtszeit einen
Priester trotz einer Vorstrafe wegen Kindesmissbrauchs erneut in
einer Gemeinde eingesetzt. Dort verging sich der Geistliche
erneut an Kindern.
Den Vatikan sieht Mertes anders als die katholische
Kirche in Deutschland erst am Anfang einer gründlichen
Aufarbeitung der Ursachen für sexuellen Missbrauch. Es fehle in
Rom "immer noch an der Bereitschaft, sich dem Problem in seiner
ganzen Tiefe zu stellen". Das Kernproblem sei die Unabhängigkeit
der Aufklärung und der Aufklärer: Der Vatikan müsse sich "in den
fraglichen Fällen einer externen Prüfung stellen, also
unabhängigen Ermittlern und Gutachtern".
Für überzogen und teilweise unsachlich hält Mertes die
Kritik des UN-Kinderrechtsausschusses am Umgang des Vatikans mit
Fällen sexuellen Missbrauchs. Der Bericht mixe "alles zusammen,
was an Vorbehalten gegenüber der katholischen Kirche
herumwabert", sagte der Jesuit. Zugleich enthalte der Bericht
aber "immer noch genügend berechtigte Kritik" am Vatikan.
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