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Ansprache Sorgt Fur Arger

HNA
September 7, 2013

http://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/ansprache-sorgt-aerger-3097822.html

Ehemalige, die die Ansprache horten, werfen ihm eine Relativierung der Hexenverbrennungen und des sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester vor. Einige hatten den Raum entrustet verlassen, berichtet Frauke Gromotka aus Fritzlar. Sie spricht von einer „erbarmlichen Argumentation“.

Schulleiterin Jutta Ramisch hat auf der Internetseite der Schule eine Erklarung veroffentlicht, in der sie im Namen von Schulleitung und Kollegium „die entstandenen Irritationen zutiefst“ bedauert. Den Inhalt der Rede habe sie nicht gekannt, sagte Ramisch.

„Es ist eine ungluckliche Geschichte gewesen“, erklarte Pfarrer Maleja auf Anfrage der HNA. Er habe einen zentralen Satz der Ursulinengrunderin Angela Merici zugrunde gelegt: „Haltet euch an den alten Weg und lebt ein neues Leben.“

In seiner Ansprache habe er fur eine Hinwendung zu Jesus werben wollen, sagte Maleja. Unter anderem sei es auch um das schlechte Image der katholischen Kirche gegangen. Als Beispiele nannte der Pfarrer die Hexenverbrennungen und den sexuellen Missbrauch.

In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass es die Hexenverbrennungen nicht im Mittelalter, sondern in der Neuzeit gegeben habe. Au?erdem habe es in der Inquisition in Spanien kaum Hexenprozesse gegeben.

Maleja bedauert Beispiele

Auch auf die Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs auf das schlechte Bild der Kirche ging Maleja ein. Er sagte, dass von 1000 Priestern, die seit 1945 im Bistum Fulda Dienst taten, 15 Missbrauchstater gewesen seien.

Diese Passage erzurnte viele Zuhorer, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des vielfachen Missbrauchs durch einen Ordenspriester in Fritzlar. „Ich bedauere es so sehr, dass ich diese Beispiele gebracht habe“, sagte Maleja.

Bei sexuellem Missbrauch gebe es nichts zu beschonigen, und der Fritzlarer Tater habe seine gerechte Strafe bekommen. Es wolle lediglich nicht, dass der Missbrauch immer im selben Atemzug wie die katholische Kirche genannt werde. Der Pfarrer ist am Telefon horbar betroffen und sagt: „Die Predigt ware besser gewesen, hatte ich die Beispiele rausgelassen.“

In einer E-Mail an die Schulleitung schreibt Maleja: „Daher mochte ich heute Euch und Ihnen sagen, dass es mir von Herzen leid tut, dass mein Anliegen in der Ansprache nicht verstanden wurde.“

Dass es dabei nichts falsch zu verstehen gab, findet ein ehemaliger Ursulinenschuler, der heute in Gottingen lebt. Er hatte auf der Homepage der Schule seinen Unmut uber Malejas Worte deutlich gemacht. Doch sei sein Kommentar geloscht worden. „Nachdem er von der Seite genommen wurde, bin ich daruber informiert worden“, sagt er im HNA-Gesprach. Das habe ihn sehr verwundert. Vielmehr hatte er sich eine deutliche Distanzierung der Schulleitung von der Rede gewunscht.

Menschen verletzt worden

„Es war ein strategischer Fehler, dass man sich die Rede nicht vorher hat zeigen lassen.“ Den gro?eren Fehler habe der Pfarrer gemacht. Durch seine Worte seien Menschen verletzt worden.

Es sei schade, dass sich ein ehemaliger Schuler hinstelle und das Geschehene so rechtfertige. „Die Ursulinenschule hat sich positiv entwickelt und die Schuler machen einen aufgeschlossenen Eindruck.“ Nun werde sie durch die Rede in Misskredit gebracht, sagte Ramisch.

Von Olaf Dellit und Maja Yuce

 

 

 

 

 




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