| Kapellari: "Unwahre Behauptungen" in Der Missbrauch-causa Admont
kath.net
April 19, 2013
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Grazer Bischof weist Anschuldigungen gegen seine Person durch einen Proponenten des "Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien" zuruck
Graz (kath.net/KAP) In der Missbrauchs-Causa im Stift Admont hat der Grazer Bischof Egon Kapellari Aussagen eines Proponenten des "Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien" zuruckgewiesen, er habe "unermudlich behauptet, von den Vorkommnissen nie erfahren zu haben". Wie die Pressestelle der Diozese Graz-Seckau am Donnerstag gegenuber "Kathpress" mitteilte, habe sich Kapellari dazu "in einem Briefwechsel mit einem der Klager klar geau?ert", was auch dokumentiert sei. Werde die "unwahre Behauptung" aufrecht erhalten, wolle man dieser mit rechtlichen Schritten entgegentreten, hie? es.
Hintergrund der Klarstellung sind im Raum stehende Vorwurfe gegen zwei hochbetagte Priester des Stiftes Admont, sie hatten vor uber 40 Jahren korperliche Gewalt gegen Jugendliche angewendet. Wahrend anfangs von sexuellem Missbrauch nicht die Rede war, sei dies erst spater behauptet worden, so die Mitteilung der Diozese.
Die beiden Priester seien kurz vor ihrer Pensionierung noch im Pfarrdienst belassen worden, da entsprechend aller Kriterien der kirchlichen Rahmenordnung kein sexueller Missbrauch festgestellt werden konnte und die Gefahr erneuter gewalttatiger Ubergriffe auszuschlie?en war.
Bischof Kapellari habe bekannterma?en "besonders viel getan, um Kinder und Jugendliche vor korperlicher oder psychischer Gewalt und vor sexuellem Missbrauch seitens kirchlicher Mitarbeiter zu schutzen", erinnerte die diozesane Pressestelle. Immer wieder seien Priester im Dienst solcher Pravention auch gegen den Widerstand aus einigen Pfarren in der Seelsorge abberufen worden - stets gema? der Rahmenordnung der Osterreichischen Bischofskonferenz, an die man sich auch weiterhin strikt halte.
Die katholische Kirchenleitung entziehe sich nicht ihrer "schwerwiegenden Verantwortung im Umgang mit Missbrauch", der "eine Wunde fur die Opfer und eine Schande fur die Kirche" sei, hei?t es, und weiter: "Die Kirche darf und muss sich aber gegen tatsachenwidrige Anschuldigungen zur Wehr setzen."
Zivilklagen gegen Patres und Stift
Der heute 58-jahrige ehemalige Zogling der beschuldigten Admonter Patres hatte am Donnerstag parallel zur von Kapellari beanstandeten Aussagen eine zivilrechtliche Klage auf Schadensersatz gegen die beiden Geistlichen sowie auch gegen das Stift Admont selbst, das - laut Klage - die Beaufsichtigung unterlassen habe, eingereicht. Der Klager leide laut Plattform "Betroffene kirchlicher Gewalt" noch immer an Folgewirkungen von Schlagen und Vergewaltigungen, hie? es.
Der Fall aus den 1960er-Jahren wurde 2010 offentlich. Die Klasnic-Kommission sprach dem Opfer im vergangenen Janner 25.000 Euro und 100 Therapiestunden zu, was dem heute 58-Jahrigen "angesichts des verpatzten Lebens" zu wenig war.
Das Stift Admont verwies am Donnerstag auf die Stellungnahme vom Janner 2013, bei der unter Bezugnahme auf die Klasnic-Kommission festgehalten worden war, dass sich die Zahlungen auf gewalttatige Ubergriffe bezogen hatten. Die beiden Priester hatten diese zutiefst bereut und die Opfer um Entschuldigung gebeten, wahrend jedoch sexueller Missbrauch nicht erwiesen sei.
Auch die Stiftsleitung bedauerte die tatlichen Ubergriffe und "den oftmals nicht adaquaten Umgang mit Opfern und Tatern in der Vergangenheit". Aktuell liege eine Klagsschrift noch nicht vor.
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