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Ermittlungen Im Namen Des Herrn

Volksfreund
April 19, 2013

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Ermittlungen-im-Namen-des-Herrn;art806,3491668

Wegen moglichen Missbrauchs Minderjahriger ist in den vergangenen drei Jahren gegen 21 Trierer Bistumspriester eine kirchenrechtliche Untersuchung eingeleitet worden. Die Halfte aller Falle ist nach Angaben eines Sprechers inzwischen abgeschlossen.

Liegt es an der harten Hand des katholischen Missbrauchsbeauftragten Stephan Ackermann oder der seines obersten Richters Georg Holkenbrink? Oder ist die Zahl der Missbrauchspriester im Bistum Trier hoher als in anderen Diozesen? Seit Februar 2010 wurden im Bistum Trier gegen 21 der insgesamt 700 Priester sogenannte kirchenrechtliche Voruntersuchungen eingeleitet, sagte jetzt Bischofssprecher Andre Uzulis auf Anfrage unserer Zeitung. Dabei geht es um eine mogliche Bestrafung der Geistlichen durch die katholische Kirche. Nach Angaben von Uzulis sind elf Verfahren „seitens des Bistums abgeschlossen“. Uber eine Bestrafung wurde nur in einem Fall etwas bekannt. Ein emeritierter Theologieprofessor war im vergangenen Jahr aus dem Klerikerstand entlassen worden. Der 72-jahrige Trierer Geistliche hatte sich zwischen 1966 und 1980 an funf minderjahrigen Jungen vergangen, in zwei Fallen uber einen langeren Zeitraum. Unter den Opfern war auch der Neffe des Priesters. Die Entlassung aus dem Klerikerstand ist das hochste Strafma?, das das Kirchenrecht kennt. Ein katholischer Priester verliert damit samtliche Rechte, die mit seinem Priesteramt verbunden sind – etwa zur Feier eines Gottesdienstes. Ein weiterer Priester sei „zwischenzeitlich verstorben“, ein dritter schon vor Jahren laisiert worden. Dabei durfte es sich um den Mann handeln, der nun durch den Drohbrief seines Anwalts an ein ehemaliges Opfer fur Schlagzeilen sorgt (siehe Artikel oben). Weitere sechs Falle wurden laut Bischofssprecher Uzulis vom Bistum nach Rom weitergemeldet. In zweien dieser Falle gebe es auch bereits eine Entscheidung des Bistums, die aber noch von Rom abgesegnet werden musse. Ob es in diesem Zusammenhang weitere Sanktionen gegen Trierer Bistumspriester gibt, ist nicht bekannt. Auf einen konkreten Fall angesprochen, antwortete Bischofssprecher Uzulis, zu einzelnen Namen werde keine Stellung genommen. Dabei hatte Uzulis’ Vorganger Stephan Kronenburg noch kurz vor seinem Weggang Ende vergangenen Jahres angekundigt, dass in einem konkreten Fall eine Entscheidung kurz bevorstehe. Dabei handelte es sich um einen im Marz 2011 beurlaubten Priester (47), der sich zehn Jahre zuvor in der Vulkaneifel an einem Jugendlichen vergangen haben soll. Das Pikante an dem Fall: Das Opfer, ein Obermessdiener, verging sich spater selbst mehrfach an minderjahrigen Messdienern; er wurde dafur zu einer dreijahrigen Gefangnisstrafe verurteilt. Der Priester dagegen kam nicht vor Gericht, weil die ihm vorgeworfenen Taten verjahrt waren. Unklar ist, ob der 47-Jahrige kirchenrechtlich bestraft wird. Mit einer harten Bestrafung sei jedenfalls nicht zu rechnen, hie? es schon vor Wochen im Generalvikariat. Dafur hat der Geistliche jetzt eine neue Aufgabe: Nach TV-Informationen jobbt er im Katholischen Medienhaus in Bonn, das von einem Trierer geleitet wird.

 

 

 

 

 




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