| Missbrauchsstudie: Deutsche Bischofe Andern Text Im Internet
kathweb
March 12, 2013
http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/53349.html
Bonn, 12.03.2013 (KAP) Im Streit um die kirchliche Missbrauchsstudie haben der Kriminologe Christian Pfeiffer und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) einen Vergleichsvorschlag des Landgerichts Hannover akzeptiert. Danach muss die Bischofskonferenz auf ihrer Themenseite zum Thema Missbrauch (www.dbk.de/themen/thema-sexueller-missbrauch) die Darstellung des Konflikts an zwei Stellen andern, wie beide Seiten am Dienstag in Hannover und Bonn mitteilten. Das berichtet die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA.
Zuvor hatte Pfeiffer eine einstweilige Verfugung beantragt, dass die Bischofskonferenz bestimmte Behauptungen unterlasst. Gegenstand des Streits ist unter anderem die Behauptung Pfeiffers, die Bischofe hatten die Erstveroffentlichung von Forschungsergebnissen verhindern oder zensieren wollen.
Auf der Homepage hie? es dazu, schon im Juni 2012 habe die Bischofskonferenz "einvernehmlich mit Professor Pfeiffer Formulierungen gefunden, die Wissenschafts- und Publikationsfreiheit garantierten". Nun muss es hei?en, dass die Bischofskonferenz Formulierungen vorschlug, "die sie fur geeignet hielt, die Wissenschafts- und Publikationsfreiheit zu garantieren".
Die Bischofskonferenz warf Pfeiffer am Dienstag vor, den Vergleich falschlicherweise einseitig als Erfolg darzustellen. Es handle sich um marginale Anderungen auf der Website. Die Bischofe konnten weiterhin behaupten, dass Pfeiffer bei seinen Zensurvorwurfen in den Medien einen veralteten Vertragsentwurf zitiere, ohne darauf hinzuweisen, dass dieser seit Juni 2012 vom Tisch gewesen sei. Pfeiffers Antrag stelle "den Tiefpunkt einer von ihm gestarteten Kampagne dar".
Dagegen betonte der Kriminologe, dass sich auf der Homepage der Bischofskonferenz weitere diskriminierende Aussagen fanden. Dagegen wolle er aber nicht gerichtlich vorgehen, weil das Geld dafur zu schade sei.
Die Bischofe hatten im Sommer 2011 zwei Projekte zur Erforschung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche gestartet. Fur eine der beiden Studien waren Pfeiffer und das von ihm geleitete Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) zustandig.
Anfang Janner verkundete die Bischofskonferenz das Ende der Zusammenarbeit. Zur Begrundung hie? es, man habe kein Vertrauen mehr in Pfeiffer. Derzeit sind die Bischofe auf der Suche nach einem neuen Partner fur die Studie.
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