Menschenrechtsgericht Pruft Missbrauch an Katholischen Irischen Schulen

OTZ
March 7, 2013

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Mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern an katholischen Schulen in Irland hat sich am Mittwoch der Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte befasst.

Mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern an katholischen Schulen in Irland hat sich am Mittwoch der Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte befasst. Die 17 Richter der Gro?en Kammer des Stra?burger Gerichts pruften die Klage eines der Opfer. Das damals neun Jahre alte Madchen war im Jahre 1973 mehrere Monate lang wiederholt vom Leiter ihrer Schule in der sudirischen Ortschaft Dunderrow missbraucht worden. Sie wirft den irischen Behorden vor, jahrzehntelang nichts gegen diese Praktiken unternommen zu haben.

Dem Gerichtshof zufolge war sie nicht das einzige Opfer des Schulleiters: Als dieser schlie?lich 1998 vor Gericht gebracht wurde, musste er sich wegen 386 sexuellen Ubergriffen an 21 Schulerinnen verantworten, unter ihnen die heute 48-jahrige Klagerin. Ihr wurde damals ein Schmerzensgeld in Hohe von umgerechnet 300.000 Euro zuerkannt, das der Schulleiter zahlen musste. Ihre Zivilklagen gegen das irische Bildungsministerium wurden hingegen abgewiesen.

Irland habe das Recht der Kinder auf Schutz vor sexuellen Ubergriffen verletzt, betonte einer der Anwalte der Klagerin, David Holland. Wenn diese Ubergriffe in den 70er Jahren rechtzeitig gemeldet worden waren, hatten zahlreiche Schuler geschutzt werden konnen, sagte sein Kollege Ernest Cantillon der Nachrichtenagentur AFP.

Der Rechtsvertreter der irischen Regierung, Feichin McDonagh, wies die Vorwurfe zuruck. Der unmittelbare Vorgesetzte des Schulleiters sei der Pfarrer des Dorfes gewesen. Er habe den Behorden die Vorfalle nie gemeldet. Der Staat habe die Schule zwar finanziert, er konne aber nicht fur die Vorgange in der Einrichtung verantwortlich gemacht werden.

Der katholischen Kirche in Irland wurden seit Beginn dieses Jahrhunderts zahlreiche Falle von Misshandlungen und sexuellen Missbrauchen an Kindern in ihren unterschiedlichen Institutionen vorgeworfen. Einem 2009 veroffentlichten Bericht zufolge deckte die Kirche seit den 1930er Jahren solche Falle regelma?ig, manchmal mit Duldung des Staates. In diesem Bericht wurden rund Tausend Opfer genannt.