Missbrauch: Opferverbande Fordern Von Bischofen Aufklarung

Evangelisch
February 16, 2013

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An den vier Tagen des Bischofstreffens, das am Montag beginnt, mache das "Aktionsprogramm Aufklarung!" mit begleitenden Veranstaltungen auf Versaumnisse aufmerksam, sagte Heiner Buchen, Sprecher der Saarbrucker Initiative gegen sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Kardinale und Bischofe setzten sich nach wie vor nicht mit der kirchlichen Macht- und Gewaltgeschichte auseinander, kritisierte der katholische Theologe, Pastoralreferent im Dekanat Saarbrucken. Dabei hatten gerade diese Strukturen den Missbrauch begunstigt und Kinder zu Opfern gemacht. Die Kirche gehe jedoch weiterhin von irregeleiteten Einzeltatern statt von struktureller Gewalt aus, beklagte er.

Solange die Kirche immer noch in erster Linie damit beschaftigt sei, ihr eigenes Ansehen in der Offentlichkeit zu schutzen, "werden Heilungsprozesse der Opfer verhindert", sagte Buchen. Ungeklart sei zudem, wer Verantwortung dafur ubernimmt, wenn Priester wegen erwiesenen Missbrauchs in andere Gemeinden, Diozesen oder Lander versetzt wurden und dort weiter ihren verbrecherischen Taten nachgehen konnten. "In diesen Abgrund muss die Kirche schauen", forderte der Theologe.

Der Saarbrucker Initiative gegen sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche haben sich die "Katholische Studierende Jugend Trier", die "Initiative Kirche von unten", die Reformbewegung "Wir sind Kirche", die Leserinitiative "Publik Forum", die Opferorganisationen "MissBit" und "schafsbrief" sowie die "Initiative Ehemaliger Johanneum Homburg" angeschlossen.