Katholische Kirche Und Kriminologe Pfeiffer Streiten Weiter

Die Welt
January 17, 2013

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Katholische Kirche und Kriminologe Pfeiffer streiten weiter

Hamburg (dapd-rps). Die katholische Kirche lasst die heftige Kritik des Kriminologen Christian Pfeiffer nicht auf sich sitzen. Nachdem Pfeiffer den Kirchenvertretern Zensur bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfallen vorgeworfen hatte, halt die Deutsche Bischofskonferenz ihm "Ressentiments" vor. Pfeiffer habe bei der Erarbeitung einer Studie zum Missbrauch "nach und nach eine bemerkenswerte Antihaltung zur katholischen Kirche" entwickelt, sagte der Sekretar der Bischofskonferenz, Hans Langendorfer, in der ARD-Sendung "Beckmann" (Donnerstag, 22.45 Uhr) laut einer vorab verbreiteten Mitteilung.

Langendorfer und Pfeiffer, der auch im Studio zu Gast war, lieferten sich wahrend der Aufzeichnung der Sendung einen Schlagabtausch. Pfeiffer erneuerte seine Vorhaltungen und erklarte, am 7. Mai einen neuen Vertrag fur die Studie erhalten zu haben. "Und da stand plotzlich drin: Wir diskutieren uber die Texte im Beirat, aber wenn wir zu keiner Einigung kommen, darf der Text nicht veroffentlicht werden." Schlie?lich beendete die Kirche die Zusammenarbeit. Darin sieht Pfeiffer eine Zensur. Langendorfer hielt dagegen: "Sie setzen Dinge in die Welt, die Halb- oder Unwahrheiten sind. Das nenne ich eine wirkliche Enttauschung." Die Kirche habe die wissenschaftliche Publikation in keiner Weise behindern wollen.

Pfeiffer wiederholte seinen Zensurvorwurf auch in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit": "Da ich das belegen kann, sehe ich keinen Grund, es zu unterlassen." Zudem habe er "Hinweise auf neue Aktenvernichtungen" in mehreren Bistumern erhalten.