Fast Jeder Sechste Erwagt Austritt

The Mittelbayerische
January 16, 2013

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Nach dem Scheitern der Studie hat sich das Image der katholischen Kirche offenbar weiter verschlechtert. Foto: dpa

Nach dem Aus der Studie zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs denken immer mehr über den Kirchenaustritt nach - besonders bei den 45- bis 59-Jährigen.

Hamburg. Fast jeder sechste Katholik in Deutschland erwägt nach dem Scheitern einer Studie zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs den Austritt aus der Kirche. In der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen ist es mit 26 Prozent sogar mehr als jeder vierte Katholik, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag von „Christ & Welt“, einer Beilage der Wochenzeitung „Die Zeit“. Demnach verschlechterte sich das Image der Kirche nach der Kündigung der Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) für 35 Prozent der Befragten weiter.

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte dem KFN den Auftrag für eine wissenschaftliche Untersuchung des Missbrauchskandals entzogen. Während KFN-Leiter Christian Pfeiffer den Bischöfen Zensur vorwarf, sprachen diese von einem gestörten Vertrauensverhältnis zu Pfeiffer. Der Forsa-Umfrage zufolge glauben 75 Prozent der Bundesbürger, die Kirche wolle eine vollständige Aufklärung verhindern. Nur 17 Prozent der Befragten glaubten noch, dass die katholische Kirche die Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche wirklich aufarbeiten wolle. (afp)