| Australien: Konigliche Kommission Soll Missbrauch Untersuchen
kathweb
November 13, 2012
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Canberra, 12.11.2012 (KAP) In Australien wird eine Konigliche Kommission das Ausma? des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen, staatlichen und privaten Institution untersuchen. Premierministerin Julia Gillard kundigte die Einsetzung der Royal Commission in einer am Montag veroffentlichten Erklarung an. "Die in vergangener Zeit bekanntgewordenen Vorwurfe uber den sexuellen Missbrauch von Kindern sind herzzerrei?end. Das sind widerliche, uble Akte, denen kein Kind ausgesetzt sein sollte", betonte Gillard.
Die Einsetzung der Kommission wurde in der australischen Offentlichkeit einhellig begru?t. Auch die katholische Bischofskonferenz des Landes sicherte der Kommission ihre Unterstutzung zu. Sexueller Missbrauch sei "nicht nur fur die Kirche, sondern fur die ganze Gesellschaft ein schwerwiegendes Thema", hie? es in der Erklarung.
Eine Royal Commission ist im australischen Rechts- und Regierungssystem die einflussreichste Form eines Untersuchungsausschusses und verfugt uber weitgehende Befugnisse. Eine solche Kommission, die im Namen der englischen Konigin als Staatsoberhaupt Australiens berufen wird, wird nur in Ausnahmefallen eingesetzt.
Anlass fur die Einberufung der Kommission waren neue Vorwurfe uber die Vertuschung von Missbrauchsfallen durch die katholische Kirche und die Polizei. In den kommenden Wochen will die australische Regierung zusammen mit Betroffenenorganisationen und Kirchen die Kompetenzen und Rahmenbedingungen der Royal Commission im Detail erarbeiten. Es wird erwartet, dass die Kommission im ersten Quartal 2013 ihre Arbeit aufnimmt.
Die Regierungen der beiden australischen Bundesstaaten Victoria und New South Wales haben bereits eigene Kommissionen eingesetzt beziehungsweise deren Einsetzung angekundigt. Beide Regierungen haben jedoch ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der nationalen Royal Commission erklart.
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