| Kanton Schwyz Geschichte Der Heimkinder Aufarbeiten
The Kipa
November 12, 2012
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Schwyz, 11.11.12 (Kipa) Der Kanton Schwyz soll die Geschichten der Heim- und Verdingkinder aufarbeiten. Dies fordert ein Vorstoss der CVP-Kantonsratfraktion, der nachste Woche eingereicht werden soll. Dies berichtete die Zuger Ausgabe der "Zentralschweiz am Sonntag". Die Aufarbeitung der Geschichten wird auch kirchliche Ordensgemeinschaften betreffen.
Das Interesse der Politik auf die Geschichten der Heimkinder sei durch einen Leserbrief eines ehemaligen Steiner Heimkindes in der Neuen Schwyzer Zeitung geweckt worden, schreibt die Zentralschweiz am Sonntag. Im Brief wurde gefordert, dass auch der Kanton Schwyz die Geschichten "schonungslos aufarbeiten" musse. Die CVP-Kantonsratsfraktion mochte nun mit einem Postulat die Aufarbeitung anstossen. Man sei sich bewusst, dass das Thema umfangreiche Abklarungen erfordere, sagte Andreas Meyerhans, Prasident der kantonalen CVP, gegenuber der Zeitung. Vor allem gebe es im Staatsarchiv nur wenige Unterlagen zu den Schicksalen von Heimkindern. Die meisten Dokumente wurden in den Gemeindearchiven lagern. Fast in allen Gemeinden im Kanton hatte es um 1900 ein Armenhaus gegeben.
Ferner stelle sich auch die Frage nach der Aufarbeitung der damaligen Situation der Fahrenden. Schwyz verfugt uber viele im Kanton heimatberechtigte Fahrende. Mit Hinweis auf das Kindswohl seien vermutlich damals zahlreiche Kindswegnahmen erfolgt.
Orden haben mit Aufarbeitung begonnen
Unabhangig von der Politik haben bereits Ordensgemeinschaften mit der Aufarbeitung der Geschichten der Heimkinder begonnen. Das Kloster Ingenbohl hat eine Anlaufstelle fur ehemalige Heimkinder eingerichtet. Ferner hat das Kloster eine Kommission beauftragt, einen Bericht auszuarbeiten, in dem Missbrauchsfalle, die im Zusammenhang mit einer Tatigkeit der Schwestern stehen, untersucht werden. Der Bericht werde im Januar prasentiert, schreibt die Zeitung. Ebenso hat das Benediktinerkloster Einsiedeln bereits verschiedene Missbrauchsfalle aufgearbeitet.
Auch die Menzinger Schwestern fuhrten in sehr vielen Gemeinden des Kantons bis in die 1970er Jahre Armenhauser oder Burgerheime. Man musse sich bewusst sein, dass die Aufarbeitung der Geschichte des Fursorgewesens im Kanton vor allem mit kirchlichen Ordensgemeinschaften verbunden sein wurde, sagte Meyerhans gegenuber der Zeitung. Dies konne fur die betroffen Orden entsprechend schmerzhaft werden.
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