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Einblicke in Ein Unbekanntes Universum

Diesseits
August 28, 2012

http://www.diesseits.de/perspektiven/saekulare-gesellschaft/einblicke-unbekanntes-universum

Die britische Wochenzeitung "The Economist" widmet sich in der aktuellen Ausgabe dem „unheiligen“ Finanzgebaren der katholischen Kirche in den USA. Dies sei derart undurchsichtig, dass die Autoren nicht ausschlie?en wollen, dass eines Tages amerikanische Steuerzahler fur die Entschadigungen der Missbrauchsopfer der katholischen Kirche aufkommen.

Fakten uber die Finanzlage der katholischen Kirche in den USA sind insofern spannend, als dass wenig bekannt ist uber den „weltlichen Konzern" der amerikanischen katholischen Kirche. Die Journalisten des britischen Wirtschaftsfachblattes The Economist liefern nun einige Zahlen und stellen diese in Zusammenhang mit den aktuellen Schwierigkeiten der Kirche. Man erhalt in dem Beitrag einen Eindruck, wie es um die katholische Kirche in den USA steht.

Fast ein Drittel aller Amerikaner ist katholisch getauft, etwa ein Viertel bezeichnet sich als katholisch. Hinter diesen Mitgliederzahlen steht ein Konzern, der nach Economist-Angaben 6.800 Schulen (5 % aller Schulen in den USA), 630 Krankenhauser (11 % aller Kliniken in den USA) sowie 224 Colleges und Universitaten, von denen viele einen exzellenten Ruf genie?en, betreibt.

2010 gab die katholische Kirche in den USA den Autoren zufolge 170 Mrd. US-Dollar aus, wovon laut Economist etwa 99 Mrd. US-Dollar in die Gesundheitsfursorgeleistungen der Kirche geflossen sind, rund 49 Mrd. US-Dollar fur Bildungsaufgaben in Colleges und Universitaten ausgegeben wurden, 11 Mrd. US-Dollar an die Gemeinden und Diozesen gingen und circa 13 Mrd. US-Dollar fur karitative und andere Zwecke verwendet wurden. Dass von diesen Geldern kein unwesentlicher Teil vom amerikanischen Staat, den Bundesstaaten oder lokalen Behorden zur Verfugung gestellt wurde, versteht sich von selbst. Welch geldwertes Vermogen daruber hinaus noch vorhanden ist, macht die Tatsache deutlich, dass der Erzbischof von New York, Timothy M. Dolan, als mutma?lich gro?ter Immobilienbesitzer Manhattans in dem Beitrag aufgefuhrt wird.

Auf der anderen Seite aber stehen unzahlige Missbrauchsklagen, die die Kirche im Durchschnitt eine Million US-Dollar Entschadigung pro Fall kosten. Um diese zu bewaltigen, wurden undurchsichtige Geldtransfers geleistet und Gelder ihrem Zweck entfremdet. Dazu kamen intransparent organisierte und zum Teil hoch riskante Geldanlagen, die in der Wirtschafts- und Finanzkrise zu enormen Verlusten gefuhrt hatten. Die undurchsichtige Finanzpolitik sowie die finanziellen Belastungen infolge der Missbrauchsfalle in der amerikanischen katholischen Kirche habe zunehmend zu einem Liquiditatsproblem in den Diozesen gefuhrt, hei?t es in der aktuellen Ausgabe des Economist. Allein in den letzten acht Jahren sei acht Diozesen das Geld ausgegangen.

Aus diesem Grund habe in den vergangenen Jahren ein Strategiewechsel stattgefunden, demzufolge die katholische Kirche zunehmend auf staatliche Unterstutzung statt auf die eigenen Finanzen setzt. Allein in Kalifornien, wo die finanzielle Unterstutzung religioser Gruppen gesetzlich verboten ist, haben katholische Institutionen 12 Mrd. US-Dollar in den vergangenen zehn Jahren erhalten, wovon drei Viertel in katholische Krankenhauser gingen. Krankenhauser, in denen Abtreibungen verboten sind, Verhutungsmittel nicht verschrieben werden und Menschen in existenziellen Fragen religios motiviertem Druck ausgeliefert sind.

Viel folgenreicher und alarmierender sei aber, so die Autoren, dass es womoglich nur noch eine Frage der Zeit, bis der amerikanische Steuerzahler fur die Entschadigungszahlungen der Missbrauchsopfer aufkommt. Schlie?lich seien Geldtransfers innerhalb der Kirche nicht ungewohnlich und die Geldflusse absolut undurchsichtig.

Den kompletten Beitrag konnen Sie hier lesen.

 

 

 

 

 




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