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Wenn Eure Exzellenz Die Inhalte Der Drohbriefe an Pfarrer Ittmann Duldet Und Keinerlei Konsequenzen Zieht, Dann Schäme Ich Mich Für Eure Exzellenz, Bischof Dr. Stephan Ackermann

Missbit
August 15, 2012

http://missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/2012/08/wenn-eure-exzellenz-die-inhalte-der.html

Zugegeben: Dass Bischof Ackermann verzweifelt versucht, sich medial in Szene zu setzen, um von den traurigen Fakten in seinem Bistum abzulenken, sind wir gewohnt. Dies betrifft sowohl den innerhalb weniger Stunden inszenierten Auftritt im Schwulen- und Lesbenzentrum in Trier , die Einweihung der "Fachstelle für Kinder- und Jugendschutz in Trier" , die angeblich neue Information, dass nun auch Pressesprecher Stephan Kronenburg das Bistum verlässt (nachdem bereits der Kommunikationsdirektor Stefan Wahl, und Generalvikar Georg Holkenbrink - tja, wie soll man das jetzt formulieren - versetzt wurden? Ausgetauscht wurden? Ihr bisheriges Tätigkeitsfeld aufgaben? - nun gut, nachdem sich bereits schon diese beiden Herren neuen beruflichen Herausforderungen zugewandt haben.) - Fakt ist: Sobald eine neue Meldung über das Vergehen eines Priesters aus dem Bistum Trier publik wird, setzen Eure Exzellenz, Bischof Dr. Stephan Ackermann sich innerhalb weniger Stunden in Szene, um offensichtlich verzweifelt zu versuchen, zu retten, was überhaupt noch zu retten ist...

Gestern war es also der Gang zum Arbeitsamt (der übrigens deutschlandweit harsch kritisiert wurde: So ist von Verspottung gegenüber den Arbeitslosen zu lesen, von Verhöhnung, und - wie sollte es anders sein - von einer medialen Inszenierung, die die Realität im Leben eines Arbeitslosen, wohl kaum widerspiegeln kann: Schließlich ist es ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Ausfüllen einiger Papiere und Anträge und dem realen Schicksal der Arbeitslosigkeit. Die Existenzangst, das Gefühl der Ausgrenzung und das Gefühl des "Überflüssigseins", das Grübeln, inwieweit man selber an diesem Schicksal schuld ist, vielleicht viele erfolglose Versuche, wieder einen Job zu bekommen - das heißt Arbeitslosigkeit auch. Und ich wage an dieser Stelle zu bezweifeln, dass Eure Exzellenz jemals diese Ängste und Sorgen zu spüren bekam. Auch nicht gestern. Inwieweit hat er also gestern den Arbeitslosen tatsächlich geholfen?). Nun gut, offensichtlich ging diese Inszenierung - mal wieder - völlig daneben, und es beginnt das große Bangen, was Bischof Ackermann sich als nächstes einfallen lassen wird, um von folgenden Fakten abzulenken: Nur wenige Stunden zuvor wurde in den Medien veröffentlicht, dass nachweislich Fingerabdrücke von Dechant Leist auf den Drohbriefen an Pfarrer Ittmann gefunden wurden. Und es waren nicht die Einzigen. Bereits wenige Tage zuvor, wurde das Bistum darüber in Kenntnis gesetzt mit Bitte um Stellungnahme, bevor man die neue Faktenlage der Öffentlichkeit preisgibt. Doch das Bistum Trier war zu keiner Stellungnahme "bereit" (!).

Zum Einen ist der Inhalt der Drohbriefe an Pfarrer Ittmann, der - auszugsweise - an die Öffentlichkeit gelangte, an sich auf das Allerschärfste zu verurteilen.

Zum Anderen ist die Vorgehensweise des Bistums Trier in "Fall Köllerbach" von einer solch' unglaublichen herablassenden Ignoranz geprägt, dass man am Verstand der Verantwortlichen im Bistum Trier zweifeln muss.

Wieso wurde ein "Runder Tisch" in Köllerbach seitens des Bistums Trier abgelehnt? Möglichkeit A: Motto: "Uns doch schietegal, was in Köllerbach passiert?", Möglichkeit B: Das Bistum Trier ist selbst involviert! Ist dieser Gedankengang denn inzwischen so abwegig?

Unsereiner kann im Moment nicht mehr viel schocken: Wenn man auch nur ansatzweise den Gerüchten Glauben schenken würde und denselbigen nachgehen würde, wie viele Priester im Bistum Trier homosexuell sind, wie viele Priester in einschlägigen Internetportalen Kontakte suchen, in einschlägigen Chatrooms zu finden sind, bei wie vielen Priestern pornografisches Material gefunden wurde und wie viele Priester im Bistum Trier alkoholabhängig sind, kann dies nicht mehr schockieren. Hier tauchen Priester auf, die in der Schwulenszene unter ihrem "Decknamen" bekannt sind, Priester, die auf den Kanarischen Inseln ihren Urlaub verbringen - allerdings nicht alleine; Priester, die im Strichermilieu auftauchen. Es geht um Erpressung und Intrigen bis hin zu Suidzidversuchen. Auffallend, dass manche Namen immer wieder auftauchen - zu Zeitpunkten und an Orten, die kein Zufall mehr sein können. Und so langsam scheint sich hier ein ganz neues Bild der "ehrwürdigen" Priesterschaft im Bistum Trier zusammenzusetzen. Ein ebenso erschütterndes wie trauriges Bild. Ein einziger Sumpf von Abtrünnigkeiten.

Heuchelei und Doppelmoral entstehen in dem Moment, wenn einer der o.a. Priestern auf die Kanzel steigt und es noch wagt, im Namen des Herrn zu "predigen".

Es ist dieselbe Heuchelei, die auch Bischof Ackermann zuzuschreiben ist, wenn er behauptet, er äußere sich nicht zum Fall Köllerbach, da dies ein laufendes Verfahren beträfe. Wenn dem so ist, wieso wird der Dechant nicht umgehend vorläufig bis zur Klärung beurlaubt?

Wenn Eure Exzellenz diese Inhalte der Drohbriefe an Pfarrer Ittman tasächlich duldet und keinerlei Konsequenzen zieht, dann schäme ich mich für Eure Exzellenz, Bischof Dr. Stephan Ackermann!

In diesem Sinne - Grüße ans Bistum.

Claudia Adams




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