| Kollerbacher Glaubige Rebellieren Gegen Bischof
Saarbrucker Zeitung
July 27, 2012
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Kollerbach/Trier. Der Streit zwischen dem Bistum Trier und den Laiengremien der Kollerbacher Herz-Jesu-Gemeinde um den Umgang mit dem fruheren Pfarrer Guido Johannes Ittmann hat einen neuen Hohepunkt erreicht. Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat der Gemeinde rugen im aktuellen Pfarrbrief offentlich die Bistumsleitung und den eingesetzten Pfarrverwalter Hans Maria Thul (Veroffentlicht am 28.07.2012)
Kollerbach/Trier. Der Streit zwischen dem Bistum Trier und den Laiengremien der Kollerbacher Herz-Jesu-Gemeinde um den Umgang mit dem fruheren Pfarrer Guido Johannes Ittmann hat einen neuen Hohepunkt erreicht. Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat der Gemeinde rugen im aktuellen Pfarrbrief offentlich die Bistumsleitung und den eingesetzten Pfarrverwalter Hans Maria Thul. Diese hatten den Pfarrgemeinderat und den Verwaltungsrat der Gemeinde nach dem Weggang von Ittmann nicht genug unterstutzt und die Veroffentlichung von Dankesworten an Ittmann unterbunden. Bereits vor dessen Amtsverzicht habe die Bistumsleitung einen "runden Tisch" zur Entscharfung des Konflikts zwischen Ittmann und dem damaligen Volklinger Dechanten Klaus Leist abgelehnt. Daruber hinaus habe sie aktuell die Gemeindereferentin Therese Thewes gegen den Willen der Laiengremien versetzt. In dem Schreiben ist ferner von "zahlreichen Briefen" der Gremien an den Trierer Bischof Stephan Ackermann die Rede.
Ittmann hatte vor zwei Jahren Missbrauchsfalle angezeigt und daraufhin eine Serie von Drohbriefen erhalten. Diese hatten nach seinen Angaben einen "eindeutigen Bezug zu den Missbrauchsfallen". Spater gingen in der Gemeinde zudem Geruchte um, Ittmann habe sich bei einer fruheren Tatigkeit in der Jugendseelsorge in Berlin etwas zu Schulden kommen lassen. Vorwurfe, die das Bistum erst uber ein halbes Jahr spater auf Anfrage von Mitgliedern der Laiengremien zuruckweisen sollte. Ittmann wirft Leist vor, diese Geruchte gestreut zu haben.
Ittmann verlie? an Ostern 2011 fluchtartig seine Gemeinde und begab sich in arztliche Behandlung. Heute ist er in Nordrhein-Westfalen tatig. Gegen Leist, der jetzt Pfarrer in St. Wendel ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts, Drohbriefe an Ittmann selbst verfasst zu haben. Leist hatte die von Ittmann zur Anzeige gebrachten Missbrauchsvorwurfe seinerzeit als "Geruchte" bezeichnet, die sich nicht erhartet hatten. Tatsachlich hatte jedoch ein Opfer die Vorwurfe im Zuge von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen bestatigt. Das Verfahren wurde spater aus Grunden der Verjahrung eingestellt.
Die Gemeindereferentin Thewes bestatigt in ihren Abschiedsworten im Pfarrbrief indirekt, dass sie gegen ihren Willen versetzt wird - nach ihren Angaben aufgrund der "Ereignisse seit Ostern letzten Jahres". Sie schreibt: "Mein Wechsel auf eine andere Stelle wird durch diese Ereignisse als notwendig erachtet." Daher, so Thewes, sei fur sie "keine zukunftsorientierte und fruchtbare Arbeit mehr in Kollerbach moglich", obwohl sie aus der Gemeinde Unterstutzung erfahre. Warum genau Thewes versetzt wird, geht aus dem Pfarrbrief nicht hervor.
Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat der Gemeinde erklaren dazu, aus Sicht der Rate sei die Entscheidung, Thewes "wahrend ihres erfolgreichen Wirkens hier vor Ort" zu versetzen, "unverstandlich und nicht nachvollziehbar".
Uber den Pfarrverwalter, den Puttlinger Pfarrer Hans Maria Thul, schreiben die Rate im aktuellen Pfarrbrief, dieser komme "bis heute seinen Aufgaben nur teilweise nach".
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