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Vatikanbank Im Visier Der Geldwasche-experten

Handelsblatt
July 20, 2012

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/keine-transparenz-vatikanbank-im-visier-der-geldwaesche-experten/6893068.html

Die Vatikanbank IOR kann das Image undurchsichtiger Finanzgeschafte nicht ablegen.

Der Vatikan kann trotz einer Reformoffensive den Makel undurchsichtiger Finanzgeschafte nicht abstreifen. Fachleute des Europarats kommen in einem am Mittwoch vorgelegten Bericht zu dem Ergebnis, dass der Heilige Stuhl den internationalen Standards zur Bekampfung von Geldwasche, Terrorismusfinanzierung und Steuerflucht noch langst nicht gerecht wird

Dazu seien weitere bedeutende Schritte erforderlich, befindet der Expertenausschuss Moneyval. Der Ausschuss vergibt in zentralen Punkten vergibt schlechte Noten an die skandalumwitterte Vatikanbank IOR. Von den insgesamt 16 Schlusselkriterien fur transparente Finanzgeschafte wurden sieben noch nicht erfullt.

Scharfe Kritik au?ert das Europarat-Gremium an der Fuhrung des IOR. Es fordert „dringend" eine unabhangige und fachkundige Aufsicht fur das Institut und geeignete Vorgaben fur dessen Spitzenmanagement. Zugleich wurdigen die Experten allerdings die bisherigen Fortschritte des Vatikans auf diesem Gebiet. Der Kirchenstaat habe „einen langen Weg zuruckgelegt in einer kurzen Zeit".

Nach mehreren Skandalen ringt der Vatikan darum, seinen Ruf als dubioses Finanzzentrum loszuwerden. Dazu verabschiedete er im vergangenen Jahr eine Reihe von Gesetzen. Unter anderem wurde eine interne Aufsicht eingefuhrt, die uberprufen soll, inwieweit das IOR internationalen Finanzvorgaben genugt.

Keine neuen Erkenntnisse im Fall Calvi

Ziel ist es, auf eine sogenannte Wei?e Liste von Staaten zu kommen, die sich auf bestimmte Selbstverpflichtungen im Kampf gegen Steuerbetrug und Geldwasche festgelegt haben. IOR-Chef Ettore Gotti Tedeschi musste im Mai seinen Hut nehmen.

Italienische Ermittler untersuchen derzeit verdachtige Millionen-Transfers und froren dazu im September 2010 wegen des Verdachts der Geldwasche zwischenzeitlich Gelder des IOR ein, die sich auf Konten italienischer Banken befanden. Vor drei?ig Jahren war die Vatikanbank in den Skandal um den Zusammenbruch von Italiens gro?tem privatem Geldhaus Banco Ambrosiano verwickelt, an dem sie einen geringen Anteil hielt.

IOR wies Beschuldigen zuruck, fur die Pleite verantwortlich zu sein. Spektakular wurde der Fall durch den Tod von Ambrosiano-Leiter Roberto Calvi, der erhangt unter einer Brucke in London aufgefunden wurde. Mehrere Untersuchungen konnten nicht eindeutig feststellen, ob der als „Bankier Gottes" bezeichnete Topmanager sich selbst das Leben nahm oder ermordet wurde.

Aktuell wird der Vatikan von einem Enthullungsskandal erschuttert. Der Kammerdiener von Papst Benedikt XVI. wird beschuldigt, brisante Dokumente, in denen es unter anderem um Vorwurfe der Korruption und des Missmanagements ging, an Medien weitergegeben zu haben.

 

 

 

 

 




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