| Priesternetzwerk Weist Forderungen Der „aufbrechenden“ Freiburger Zuruck – Aufbruch Zum Abbruch
Katholisches
June 15, 2012
http://www.katholisches.info/2012/06/14/priesternetzwerk-weist-forderungen-der-aufbrechenden-freiburger-zuruck-aufbruch-zum-abbruch/
Erklarung zum Aufruf „Wiederverheiratet Geschiedene in unserer Kirche“ von Priestern und Diakonen der Erzdiozese Freiburg (Mai 2012)
Das Netzwerk katholischer Priester weist die Forderung des o.a. Aufrufs, „wiederverheiratete Geschiedene“ zur Heiligen Kommunion zuzulassen, entschieden zuruck. Diese Praxis versto?t nicht nur gegen das geltende kirchliche Recht, wie es von den Verfassern des Aufrufs auch offen zugegeben wird. Ein derartiges Vorgehen verdunkelt auch das Eintreten der Kirche fur die sakramentale und unauflosliche Ehe, es tragt Verwirrung und Spaltung in die Pfarreien und ist ein schwerwiegender Angriff gegen jene Ehegatten, die sich nach einer schmerzlichen Trennungserfahrung um ein Leben nach den Weisungen der Kirche bemuhen.
Die perfide Behauptung, dass eine solche widerrechtliche Praxis der Zulassung zu den Sakramenten ein Gebot der Barmherzigkeit sei, weisen wir entschieden zuruck – wie auch die anma?ende Feststellung, dass das Heil der Seelen (salus animarum) von „wiederverheirateten Geschiedenen“ in Gefahr sei, wenn sie nicht zur Kommunion gehen durften. Das Gegenteil ist der Fall.
Bereits im Februar dieses Jahres hat das Netzwerk katholischer Priester die zustandigen Bischofe in einer Erklarung gebeten, angesichts diverser Aufrufe zum Ungehorsam von Priestern und angesichts missbrauchlicher Praktiken im Zusammenhang mit der Sakramentenspendung nicht untatig zu bleiben. Wir erhofften uns von Seiten der Oberhirten ein klares Bekenntnis zur Lehre und Disziplin der Kirche und zum Papst. Gleichzeitig baten wir, die Urheber solcher „Aufrufe zum Ungehorsam“ zur Rechenschaft zu ziehen bzw. zum Widerruf aufzufordern, damit die lokalen Initiativen nicht auf andere Lander ubergreifen. Wortlich schrieben wir: „Insgesamt entsteht der Eindruck, dass sich die Bischofe scheuen, ein klares Wort zu sprechen und lieber zusehen, wie der Papst als Hirte der Gesamtkirche in seiner Autoritat untergraben wird.“ (Aufruf vom Februar 2012)
Au?er Betroffenheitsbekundungen ist bisher wenig bis nichts geschehen. Es war deshalb nur eine Frage der Zeit, bis sich die verschiedenen Initiativen ungehorsamer Priester zu einem Flachenbrand entwickelten, dessen Auswirkungen noch nicht abzuschatzen sind.
Angesichts der konkreten Vorgange im Erzbistum Freiburg muss die Frage erlaubt sein, welche Rolle der zustandige Erzbischof von Freiburg, Dr. Robert Zollitsch, spielt, der gleichzeitig Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. In zahlreichen Interviews hat er dargelegt, dass der Kommunionempfang von sogenannten „wiederverheiratet Geschiedenen“ seiner Meinung nach „eine Frage der Barmherzigkeit“ sei. Dementsprechend ist die Feststellung richtig, die einer der Initiatoren der „Freiburger Erklarung“, Pfarrer Konrad Irslinger, in einem Zeitungsgesprach so au?ert: „Es ist uns allen bewusst, dass Zollitsch innerlich auf unserer Seite ist“ („Welt online“, 12.06.2012). Deswegen entbehrt der Reaktion von Erzbischof Dr. Zollitsch die Glaubwurdigkeit, wenn er erst durch missverstandliche Au?erungen dem Vorpreschen eines Teils seines Klerus Vorschub leistet und sich nun emport zeigt, indem er durch seinen Sprecher verlauten lasst, dass „eine Positionierung zum jetzigen [!] Zeitpunkt … kontraproduktiv“ sei.
Abermals appellieren wir an die Diozesanbischofe, gegen die erwahnten Agitationen einzuschreiten und gleichzeitig all jenen Priestern beizustehen, die sich um eine Seelsorge gema? der Lehre der Kirche bemuhen. Lehramtstreue Priester haben den Eindruck, oftmals von ihren Bischofen alleingelassen zu werden. Unser Vertrauen in die Hirten der Kirche steht auf dem Spiel. Was muss noch geschehen, damit man in Freiburg und anderswo erkennt, dass die Stunde eines Schismas geschlagen hat?
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