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Sexubergriff: „kirche Muss Handeln“

By Brigitte Warenski
Tiroler Tageszeitung
June 4, 2012

http://www.tt.com/%C3%9Cberblick/Chronik/ChronikInnsbruck/4882534-6/sex%C3%BCbergriff-kirche-muss-handeln.csp

Innsbruck, Wien – Ein Pater (Namen der Redaktion alle bekannt) soll Schuler sexuell missbraucht haben und ist nun als Pfarrer im Amt. Ein anderer Pater hat sich an Internatsschulern und Ministranten sexuell vergangen, wurde 2011 wegen Notigung verurteilt und arbeitet weiter als Aushilfspriester. Ein weiterer Pfarrer soll sich ebenfalls des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben und wurde in eine andere Pfarre versetzt, wo er zurzeit immer noch tatig ist. Ein Laienmitarbeiter soll Kinder zum Sex gezwungen haben und arbeitet weiterhin in der Diozese Innsbruck.

Dass die katholische Kirche mutma?liche und verurteilte Tater „nur versetzt hat, und das auch weiter tut, ist ein Skandal“, meint Philipp Schwarzler von der Plattform „Betroffener kirchlicher Gewalt“. In einem Brief, der heute an Bischof Manfred Scheuer geschickt wird, fordert die Plattform das Tiroler Kirchenoberhaupt auf, „endlich ernsthafte Konsequenzen zu ziehen“.

Schwarzler und die Betroffenen, die sich bei der Hotline gemeldet haben, verlangen, dass der Bischof garantiert, „dass die Tater aufgrund dessen, was sie im Hinblick auf sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu verantworten haben, keine priesterlichen Funktionen mehr ausuben konnen. Fur alle Personen gilt, dass sicherzustellen ist, dass sie keine Kinder mehr gefahrden.“

Unbekannt sind die Falle der Beschuldigten nicht: Bischof, Abt und Ombudsstelle wurden uber die Anschuldigungen bereits 2010 und 2011 informiert, aus dem Kirchendienst ausgeschlossen wurde bisher aber keiner der Verdachtigen. Da viele Falle von Gewalt bereits verjahrt sind und strafrechtlich keine Konsequenzen drohen, „sei es erst recht die Aufgabe der Kirche, den Betroffenen, die unter massiven und langfristigen Beeintrachtigungen leiden, zumindest ein Stuck Gerechtigkeit zukommen zu lassen“, so Schwarzler. Den Ethikvertrag, den Priester in Tirol kunftig unterschreiben mussen, halt Schwarzler zwar fur einen guten Schritt, „aber viel wichtiger ist es, wenn die Kirche sich dazu entschlie?t, Tater aus der Kirche rauszuwerfen und mit der Jobgarantie Schluss macht.“

Angeprangert wird der Umgang mit beschuldigten Priestern aber nicht nur in Tirol. Zeitgleich werden heute auch osterreichweit an Bischofe Briefe verschickt, in denen diese zum Handeln aufgefordert werden. Knapp 400 Meldungen zu Gewalt sind seit Marz 2010 bei der unabhangigen Hotline (06?99/10?36?93?69) der Plattform eingegangen. Betroffene konnen sich auch weiterhin dort melden.

 

 

 

 

 




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