" Aufruf Zum Ungehorsam" Kein Thema Bei Mannheimer Katholikentag

The Kathweb
April 25, 2012

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Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Glück, stellt Katholikentag im Vatikan vor - Leitbild einer "dienenden Kirche, die nicht Selbstzweck ist" soll im Vordergrund stehen

Vatikanstadt, 25.04.2012 (KAP) Die Verantwortlichen für den Mitte Mai in Mannheim stattfindenden Deutschen Katholikentag wollen vermeiden, dass die Pfarrer-Initiative bei dem Großevent die Szene beherrscht. Im Zuge eines Besuchs im Vatikan sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, er sei zuversichtlich, dass es in Mannheim möglich sein werde, alle Fragen, "die uns als Katholikinnen und Katholiken bewegen in einer guten Diskussionskultur miteinander zu beraten". "Aber ich will hinzufügen: Alles, was in Österreich die Menschen bewegt, werden wir auch diskutieren - aber ohne Aufruf zum Ungehorsam", so Glück im Gespräch mit "Radio Vatikan" am Dienstagabend.

Mannheim sei "nicht nur eine Diskussionsveranstaltung", erinnerte der ZdK-Präsident: "Es ist ein geistliches Erlebnis, und es ist ein Miteinander-Ringen, Miteinander-Beten, -Feiern, -Diskutieren." Zudem gebe es nicht nur Reizthemen, "die wir ja auch nicht isoliert in Deutschland entscheiden können" - wie z.B. den Zölibat -, sondern "es gibt viele Themen, die innerhalb des bestehenden Kirchenrechts und als Antwort auf seelsorgliche Themen vorangetrieben werden können". Der "große gemeinsame Ruf" der ersten deutschen Dialogprozess-Veranstaltung sei der "Ruf nach einer barmherzigen Pastoral" gewesen. In den Vordergrund gestellt werden solle das Leitbild einer "dienenden Kirche, die nicht Selbstzweck ist".

Glück betonte weiters, dass es viele gute Ansätze im Dialogprozess gebe. Sie fänden sich auch in den Diözesen, und auch nicht nur auf der Ebene der Veranstaltungen, die federführend von der Bischofskonferenz gestaltet werden. "Es hat aber in sich auch das Risiko des Scheiterns", räumte der ZdK-Präsident ein.

Glück und ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper halten sich seit Dienstag zu Informationsgesprächen mit vatikanischen Kurienstellen in Rom auf. Im Mittelpunkt standen bisher der Mitte Mai stattfindende Katholikentag sowie die katholische Laienarbeit in Deutschland. Gesprächspartner waren unter anderen der Präsident des Päpstlichen Laienrates, Kardinal Stanislaw Rylko, dessen deutscher Sekretär Bischof Josef Clemens, sowie Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden.

Weiter sprachen Glück und Vesper mit dem vatikanischen "Kulturminister" Kardinal Gianfranco Ravasi sowie dem deutschen Kurienkardinal Walter Kasper. Neben einem Besuch im Päpstlichen Familienrat stand auch eine Begegnung mit Studenten des Priesterkollegs Germanicum auf dem Programm.