| Missbrauchs-priester: Rheinboller Fuhlen Sich Nicht Ausreichend Informiert
Rhein Zeitung
March 15, 2012
http://www.rhein-zeitung.de/regionales/hunsrueck_artikel,-Missbrauchs-Priester-Rheinboeller-fuehlen-sich-nicht-ausreichend-informiert-_arid,373369.html
Rheinbollen - In dem Fall des wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs an Messdienern beurlaubten Priesters, der seit November im Puricelli-Stift Rheinbollen die heilige Messe zelebrierte, erheben Seelsorgeteam und Gremien der Pfarreiengemeinschaft Rheinbollen Vorwurfe gegen die Bistumsleitung.
„Wir fuhlten und fuhlen uns seitens der verantwortlichen Stellen nicht ausreichend informiert und fordern als Vertreter der Pfarreiengemeinschaft, die die Verantwortung vor Ort tragen mussen, zukunftig bei solchen Konflikten im Vorfeld informiert und eingebunden zu werden, um entsprechend reagieren zu konnen“, sagt der Pfarreienratsvorsitzende Christian Klein gegenuber unserer Zeitung.
Am Rande ihrer jahrlichen Klausurtagung im Kloster Engelport haben die Rate der Pfarreiengemeinschaft Rheinbollen bekraftigt, dass weder die Hauptamtlichen noch die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Pfarreiengemeinschaft uber das Zelebrationsverbot von Pfarrer M. V. informiert worden seien. „Uns traf diese Nachricht vollig unvorbereitet“, so der Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Rheinbollen, Jorg Pira. Dabei wiesen die Gemeindevertreter darauf hin, dass unmittelbar nach Bekanntwerden des Verbotes vor zwei Wochen Pfarrer M. V. durch Pastor Gunther Vogel untersagt wurde, weitere Messen zu zelebrieren. „Pfarrer V. war ausschlie?lich Gastzelebrant im Puricelli-Stift und hatte keinerlei Funktionen innerhalb der Seelsorge der Pfarreiengemeinschaft“, so Vogel.
Nach Informationen unserer Zeitung will das Bistum Trier erst vor wenigen Wochen erfahren haben, dass der beurlaubte Pfarrer im Rheinboller Puricelli-Stift die heilige Messe zelebriert hat. Allerdings hat das Bistum nach Auskunft eines Bistumssprechers den Ordensoberen der Franziskanerbruder vom Heiligen Kreuz „unmittelbar“ uber die Vergangenheit von V. und die geltenden Restriktionen informiert.
Wie das Bistum weiter mitteilt liegt das im Rahmen des kirchenrechtlichen Verfahrens in Auftrag gegebene forensische Gutachten uber V. mittlerweile vor. Die Ergebnisse seien zusammen mit einer Stellungnahme des Bischofs nach Rom ubermittelt worden. Eine Antwort aus Rom stehe noch aus. ww
|