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Stift Admont: Mann Von Klosterbrudern Ausgepeitscht Und Vergewaltigt

Betroffen
February 2, 2012

http://www.betroffen.at/archives/594

Ein Tater immer noch im Amt

Klasnic Kommission verweigert Entschadigung

Schonborn und Kapellari wussten davon und unternahmen nichts

(Admont, Wien, 30.1.12 PUR) In Stifte Admont wurde Anton F. (Name geandert) von 1966 bis 1969 von den zwei Padres Koloman V. und Gebhart G. ausgepeitscht und bewusstlos geschlagen. Er musste eiskalt duschen und stundenlang barfu? auf kaltem Steinboden stehen. Einer der Beschuldigten vergewaltigte den Minderjahrigen und ejakulierte auf dem blutenden Rucken des Buben, nachdem er ihn zuvor ausgepeitscht hatte. Das Gewaltopfer leidet – in direkter Konsequenz durch die Gewalt der beiden Padres – an einem 70%igen Gehorsverlust am linken Ohr, an einer Schulterluxation, an Depressionen sowie an eine nach wie vor ungeheilten Wunde im Gesa?. In einem Clearing Bericht der Klasnic Kommission bestatigt ein Psychologe diese Vorkommnisse. Drei weitere Gutachten attestieren die Glaubwurdigkeit des Betroffenen und es gibt weitere Betroffene. Auch die Tater sind gestandig: ein profil-Bericht aus dem Jahr 2010 zitiert Padre Koloman V. mit den Worten: „Ich bin fur die Horbehinderung des Herrn Anton F. verantwortlich. Es tut mir unendlich leid. Ich kann es nicht mehr ruckgangig machen. Wir hatten damals keine Ausbildung, waren uberfordert und haben mit nicht zu rechtfertigenden Methoden versucht, Ruhe und Ordnung zu schaffen. Ich leide darunter, muss damit leben und bitte Gott und Herrn F. um Verzeihung.“

Priester noch im Amt

Trotzdem lehnt die Klasnic-Kommission eine Entschadigung fur den Betroffenen ab, auch Briefe an ranghochste Kirchenvertreter andern daran nichts: Der Betroffene und sein Anwalt haben Kardinal Schonborn ebenso wie den steirischen Bischof Kapellari bereits 2010 von den kranken Neigungen des immer noch im Amt befindlichen Priesters informiert, trotzdem wurde der Tater nie abgesetzt. Nachdem das Nachrichtenmagazin Profil den Fall erstmals 2010 publik gemacht hatte, ermittelte die Staatsanwaltschaft Graz zwar gegen die beiden Beschuldigten, stellte das Verfahren wegen Verjahrung jedoch ein. Spater revidierten die Beschuldigten ihr Schuldeingestandnis, anscheinend auf Anraten von Schonborns Anwalt. „Alle mit den Geschehnissen konfrontierten zeigen Betroffenheit und Verstandnis, aber au?er diesen Lippenbekenntnissen ist nie etwas unternommen worden“, sagt der Betroffene Anton F. enttauscht. Koloman V. ist bis heute als Priester in einer obersteirischen Gemeinde aktiv.

Abt wei? nichts von Gaskammern

Anton F. hat eine judische Mutter. Nachdem er dem Abt von Stift Admont mit den Vorfallen konfrontierte und dabei erwahnte, dass viele seiner Familienmitglieder im KZ Mauthausen vergast worden seien, entgegnete der Abt, er habe gar nicht gewusst, dass es in Mauthausen Gaskammern gab. http://derStandard.at

„Die Klasnic-Kommission startete als vielbejubelte PR-Aktion von Schonborn und zeigt dabei immer mehr, dass sie nur ein weiteres Instrument der kirchlichen Vertuschung ist“, sagt Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. „Sie schutzt Tater und speist Gewaltbetroffene mit Almosen ab. Besonders emporend sind die Mitwisserschaft und die Untatigkeit Schonborns und Kapellaris.“ Angesichts dieses besonders erschreckenden Falls von Sadismus und sexueller Gewalt fordert die Plattform einmal mehr, die systematische Vertuschung der kirchlichen Verbrechen zu beenden: „Was muss noch alles passieren, damit der Staat endlich aktiv wird? Die Kommission gehort sofort aufgelost, es muss sich endlich eine unabhangige Kommission der kirchlichen Gewalttaten und deren systematischer Vertuschung annehmen“, schlie?t Rothwangl.

 

 

 

 

 




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