The Kreuz
December 20, 2011
http://www.kreuz.net/article.14395.html
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| Bischof Konrad Graf Kardinal von Preysing Lichtenegg-Moos |
Dieses Hirtenwort wurde am 9. Mai 1937 in allen Kirchen der Diozese Berlin verlesen. Von Bischof Konrad Graf Kardinal von Preysing Lichtenegg-Moos († 1950).
Geliebte Diozesanen!
In letzter Zeit fullen sich die Spalten der Zeitungen taglich mit ausfuhrlichen und gro? aufgemachten Proze?berichten uber Sittlichkeitsverbrechen katholischer Priester und Ordensbruder.
Au?erdem laufen durch die deutsche Tagespresse Artikel, die das Urteil des deutschen Volkes uber die sittlichen Vergehen und uber die daraus sich ergebenden Folgen in eine ganz bestimmte Bahn lenken sollen.
In diesen Artikeln findet sich besonders der Vorwurf, da? wir deutsche Bischofe diese sittlichen Verfehlungen nicht verurteilen.
Daruber hinaus soll die Kirche sogar den traurigen Mut haben, die Sittlichkeitsverbrecher vor euch als politische Martyrer hinzustellen.
Angesichts dieser Verleumdungen rufe ich euch die Worte ins Gedachtnis, die wir deutsche Bischofe bereits bei den Prozessen gegen die Waldbreitbacher Bruder im September 1936 an euch gerichtet haben:
„Nichts hat uns in dieser ernsten Zeit einen gro?eren Schmerz bereitet als jene Vergehen.
Wir verurteilen sie nicht weniger streng als die weltlichen Gerichte, denen durchaus kein Vorwurf zu machen ist, da? sie nach Recht und Gesetz handeln.
Wir beklagen jene Verfehlungen bitter, nicht blo? wegen des gro?en Argernisses, das daraus erwachsen ist, auch nicht blo? wegen der gehassigen Vorwurfe, Angriffe und Schmahungen, zu denen sie Anla? gaben, sondern vor allem wegen der schweren Beleidigungen Gottes.
Der Glaube lehrt uns ja, die Sunde selbst mehr zu furchten als alle ihre schlimmen Folgen“.
Ich wiederhole heute klar und eindeutig die Verurteilung dieser Dinge und tue das erneut vor aller Offentlichkeit fur alle Falle, die klar nachgewiesen sind.
Die Kirche wendet sich also keineswegs gegen die staatliche Aburteilung.
Sie selbst ist bereits in den Fallen, in denen eine abschliessende Untersuchung moglich war, mit kirchlichen Strafen vorgegangen.
Aber sie wendet sich mit aller Entschiedenheit gegen die Form, in der systematisch und zielbewu?t mit allen Mitteln der Propaganda die bereits abgeurteilten oder noch dem Gerichtsverfahren unterliegenden Taten gegen die Kirche selbst, ihre Lehre und ihre Diener ins Feld gefuhrt werden.
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