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Bischofe Lassen Ungehorsame Pfarrer Abblitzen der Standard November 11, 2011 http://derstandard.at/1319182620919/Kirchen-Streit-Bischoefe-lassen-ungehorsame-Pfarrer-abblitzen
Vier Tage lang lebten heimische Reform-Kleriker in der Hoffnung auf einen breiten Dialog - Nach der Bischofskonferenz ist klar: Osterreichweite Gesprache wird es nicht geben Wien - Besonders harmonisch soll das herbstliche Treffen der Bischofe in Salzburg gewesen sein. Kaum inhaltliche Differenzen, dafur "gepragt von gemeinsamen Gesprachen, Zuhoren und Beten" (Schonborn). Die Harmonie uberrascht, denn eigentlich hat sich das Episkopat mit einem durchaus brisanten Thema auf den Monchsberg zuruckgezogen: dem "Ungehorsam" in den eigenen Reihen. Doch offensichtlich war man sich rasch einig: Den von vielen erhofften osterreichweiten Dialog etwa zu Reformvorschlagen der Pfarrerinitiative rund um Pfarrer Helmut Schuller wird es nicht geben. Am Freitag prasentierte Kardinal Christoph Schonborn eine deutliche Abfuhr: "Ungehorsam ist ein Kampfwort, das so nicht stehenbleiben kann. Da muss klar differenziert werden. Einen Katholikentag oder einen osterreichweiten Gesprachsprozess daruber wird es aber nicht geben", fasste er das Ergebnis der Bischofskonferenz zusammen. Der Ungehorsamsaufruf habe "bei vielen Katholiken nicht nur ein Kopfschutteln, sondern tiefe Sorge und Traurigkeit ausgelost", glaubt Schonborn. Gehorsam sei in der Kirche nicht "blind" oder "sklavisch", aber: "Wer bei der Weiheliturgie offentlich und freiwillig ein Dienstamt in der Kirche ubernommen hat, schadet der Gemeinschaft und sich selbst, wenn er mit diesem Wort leichtfertig umgeht. Meinungsumfragen konnen ihm die schwerwiegende Verantwortung fur eine fundamentale Einheit in der Kirche nicht abnehmen." Die Bischofe wurden die Sorgen der Reformer ernst nehmen. "Aber es sind Punkte dabei, wo es klare Grenzen gibt und die von zentraler Bedeutung sind. Klar muss sein: Wo katholisch draufsteht, muss auch katholisch drinnen sein", mahnt Schonborn. Keine Konsequenzen Angesprochen auf mogliche Konsequenzen fur die aufmupfigen Priester, gibt sich der Kardinal zuruckhaltend: "Wir sind im Gesprach und bleiben es auch. Und wir setzen auf den Weg des Gesprachs." Doch auch wenn man sich nicht coram publico mit den Problempriestern an einen Tisch setzen will, kundigen die Bischofe dennoch Mitarbeitergesprache an. Man wolle als Antwort auf Reformbewegungen den Dialog mit den Priestern "vertiefen". Ungehorsam sei kein Kampfwort, sondern ein "Wort der Ungeduld, des deutlichen Unmuts", kontert Schuller im Gesprach mit dem Standard. Offenbar habe sich die "harte Linie" in der Bischofskonferenz durchgesetzt. Schuller ist namlich uberzeugt, "dass nicht alle Bischofe diese Linie gehen". Es werde auch nicht mehr lange dauern, "dass sich die Pfarrgemeinderate zusammentun", ist er uberzeugt. Der Streit geht also weiter. (Peter Mayr, Markus Rohrhofer, DER STANDARD; Printausgabe, 12./13.11.2011) |
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