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Benedikt Xvi. Trifft Missbrauchsopfer Frankfurter Allgemeine September 23, 2011 http://www.faz.net/artikel/C30190/papstbesuch-benedikt-xvi-trifft-missbrauchsopfer-30723032.html
Papst Benedikt XVI. hat sich am Freitagabend in Erfurt mit Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester und kirchliche Mitarbeiter getroffen. Das Treffen fand im Priesterseminar statt, wie der Vatikan und die Deutsche Bischofskonferenz mitteilten. Anschlie?end habe der Papst Menschen getroffen, die sich um Missbrauchsopfer kummern und ihnen helfen. „Bewegt und erschuttert von der Not der Missbrauchsopfer hat der Heilige Vater sein tiefes Mitgefuhl und Bedauern bekundet fur alles, was ihnen und ihren Familien angetan wurde“, hie? es der Erklarung. „Er hat den Anwesenden versichert, dass den Verantwortlichen in der Kirche an der Aufarbeitung aller Missbrauchsdelikte gelegen ist und sie darum bemuht sind, wirksame Ma?nahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu fordern.“ Der Skandal um jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch von Kindern in kirchlichen und anderen Einrichtungen erschutterte die katholische Kirche im vergangenen Jahr in ihren Grundfesten. In der Folge des Skandals traten zehntausende mehr Menschen aus der katholischen Kirche aus als in fruheren Jahren. Die Bistumer haben danach die Pravention verstarkt und wollen Opfer mit bis zu 5000 Euro entschadigen. Vielen Betroffenen reicht das aber nicht aus. Missbrauchsopfer hatten am Abend in Erfurt mit einer Mahnwache eine weitere Aufarbeitung von sexuellen Vergehen katholischer Priester gefordert. Seit dem Skandal im vergangenen Jahr habe sich nichts geandert, sagte Teilnehmer Wilfried Fesselmann von der internationalen Organisation Snap, der nach eigenen Angaben 12.000 Missbrauchsopfer angehoren. „Papst Benedikt XVI. ist den Opfern nahe und bringt seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der barmherzige Gott, der Schopfer und Erloser aller Menschen, die Wunden der Missbrauchten heilen und ihnen inneren Frieden schenken moge“, hie? es in der am Abend verbreiteten Erklarung des Vatikans weiter. Als symbolische Geste erwartet worden Vatikan-Beobachter waren davon ausgegangen, dass Benedikt seinen Deutschlandbesuch nicht ohne ein solches Treffen beenden konnte. Es war als symbolische Geste erwartet worden, allerdings erst am Wochenende in Freiburg. Dass sie nach einem langen und terminreichen Tag fur den 84-Jahrigen noch am Freitag in Erfurt stattfand, war uberraschend. Der Vatikan hat noch nie solche Begegnungen offiziell in das Reiseprogramm des Papstes aufgenommen oder sonst vorher angekundigt.
Benedikt hat bereits mehrfach Opfer von Priestern der katholischen Kirche unter Ausschluss von Kameras und Offentlichkeit getroffen, sich von ihnen berichten lassen und mit ihnen gebetet - so in den Vereinigten Staaten und auch bei seinem Besuch in Malta. Bei einem Besuch in Gro?britannien hatte sich der Papst vergangenes Jahr bei den Opfern entschuldigt und betont, padophile Geistliche hatten Schande und Erniedrigung uber die katholische Kirche gebracht. Die Erklarung des Heiligen Stuhls zum Treffen von Papst Benedikt XVI. mit Missbrauchsopfern im Wortlaut: „Heute Abend hat sich Papst Benedikt XVI. in den Raumen des Erfurter Priesterseminars mit einer Gruppe von Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester und kirchliche Mitarbeiter getroffen. Anschlie?end begru?te er einige Personen, die sich um die Leidtragenden derartiger Verbrechen kummern. Bewegt und erschuttert von der Not der Missbrauchsopfer hat der Heilige Vater sein tiefes Mitgefuhl und Bedauern bekundet fur alles, was ihnen und ihren Familien angetan wurde. Er hat den Anwesenden versichert, dass den Verantwortlichen in der Kirche an der Aufarbeitung aller Missbrauchsdelikte gelegen ist und sie darum bemuht sind, wirksame Ma?nahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu fordern. Papst Benedikt XVI. ist den Opfern nahe und bringt seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der barmherzige Gott, der Schopfer und Erloser aller Menschen, die Wunden der Missbrauchten heilen und ihnen inneren Frieden schenken moge.“ |
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