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  Kloster Ettal Entschadigt Opfer Mit 700.000 Euro

The Spiegel
September 7, 2011

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,784784,00.html

Kloster Ettal in Oberbayern: 700.000 Euro Entschadigung fur die Missbrauchsopfer

Jahrzehntelang haben Monche des bayerischen Benediktinerklosters Ettal ihre Schuler missbraucht. Nun hat ein unabhangiges Kuratorium entschieden: 70 Opfer werden mit insgesamt 700.000 Euro entschadigt.

Ettal - Das Benediktinerkloster im oberbayerischen Ettal wird 70 Opfer von sexuellem Missbrauch und korperlicher Misshandlung mit insgesamt 700.000 Euro entschadigen. Der Mindestbetrag liegt bei 5000 Euro, in Einzelfallen seien bis zu 20.000 Euro uberwiesen worden, teilte die Benediktinerabtei am Dienstag mit.

Die Entschadigungszahlungen wurden von einem unabhangigen Kuratorium festgelegt, das jeden einzelnen Antrag prufte. Die Misshandlungen liegen teils mehr als 60 Jahre zuruck. "Das Kloster war in die Entscheidungsfindung des Kuratoriums nicht eingebunden und hatte keinen Einfluss auf die Hohe der Zahlungen", hei?t es in der Mitteilung. In dem Betrag von 700.000 Euro sind auch Anwalts- und Therapiekosten der Opfer enthalten.

Der Verein der Missbrauchsopfer wurdigte in einer Stellungnahme "Mut und Anstand" der Ettaler Benediktiner bei der Aufarbeitung des Skandals. Mit den Entschadigungszahlungen setze das Kloster Ma?stabe.

In der Klosterschule samt Internat hatten sich Ordensgeistliche jahrzehntelang an Schulern sexuell vergangen und die ihnen anvertrauten Buben teils massiv geschlagen oder seelisch drangsaliert. Der Missbrauchsskandal war Anfang 2010 bekanntgeworden . Auf Druck des Munchner Erzbischofs, Kardinal Reinhard Marx, trat Abt Barnabas Bogle zuruck, kehrte aber nach der Rehabilitierung durch den Vatikan ebenso wie Schulleiter Maurus Kra? wieder in sein Amt zuruck.

Nun soll auch die wissenschaftliche Aufarbeitung des Skandals beginnen. In Abstimmung mit dem Verein der Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer sei das Munchner Institut fur Praxisforschung und Projektberatung (IPP) mit einer Untersuchung beauftragt worden, teilte die Abtei mit. Der Bericht des IPP soll demnach bis Sommer 2012 vorliegen. Die Ergebnisse wolle man in ein bereits laufendes Praventionskonzept des Klosters einflie?en lassen, hie? es weiter.

 
 

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