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Frau Begrüßt Weitere Prüfung Durch Klasnic-Kommission Der Standard June 28, 2011 http://derstandard.at/1308679775375/Missbrauchsvorwuerfe-Frau-begruesst-weitere-Pruefung-durch-Klasnic-Kommission Wien (APA) - Jene 45-jährige Frau, die Anzeige gegen mehrere Geistliche - darunter "Missio"-Nationaldirektor Leo Maasburg und einen mittlerweile suspendierten Tiroler Schulseelsorger - erstattet hat, begrüßt, dass ihr Fall von der Klasnic-Kommission weiter geprüft werden soll. Aufgrund eines Schreibens der Kommission sei sie allerdings davon ausgegangen, dass der Fall bereits abgeschlossen sei, sagte ein Vertrauter der Frau. Weiters wehrt sich das mutmaßliche Opfer gegen Aussagen, sie habe Maasburg "gestalkt". In dem Brief der Klasnic-Kommission vom 3. März 2011 wird bestätigt, dass Frau ein "anerkanntes Opfer" sei und eine Therapie zugesprochen bekomme. Weiters heißt es darin: "Das Kuratorium und der Vorstand der Stiftung Opferschutz der Katholischen Kirche in Österreich bedauern zutiefst, dass Sie zum Opfer von Mitarbeitern der Katholischen Kirche geworden sind." Weiters wird um Entschuldigung gebeten. Außer rund 11.000 Euro für eine Therapie ist der Frau bis jetzt allerdings keine Entschädigung zugesprochen worden, auch Anzeige wurde nicht erstattet. Video-Botschaft Weiters wehrt sich das mutmaßliche Opfer gegen eine Stellungnahme Maasburgs, die seit Sonntag via Video-Botschaft auf der Homepage zu sehen ist. Nicht sie, sondern der prominente Geistliche habe ihr "Hunderte E-Mails und SMS" geschickt, beteuert die Frau. Maasburg, der wegen "sexueller Nötigung" angezeigt worden war, bestreitet die Vorwürfe vehement und ortet in seiner Stellungnahme Verleumdungen und ungerechtfertigte Unterstellungen. Er verwies auch auf einen Gerichtsgutachter, der bei der Frau einen dringenden Stalkingverdacht geäußert hatte. Vorwürfe und eine Anzeige gibt es in der Causa auch gegen Kardinal Christoph Schönborn. Er soll bereits 1994 als Weihbischof von der Frau informiert worden sein. Die Frau habe Schönborn damals gebeten mit Maasburg Kontakt aufzunehmen und auf ihn einzuwirken. Laut Anwalt Werner Schostal solle die Staatsanwaltschaft in diesem Zusammenhang das Delikt "Unterlassung der Verhinderung einer mit Strafe bedrohten Handlung" prüfen. Ein Sprecher Schönborns hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Es hab sich um ein Beichtgespräch gehandelt. Wären dabei schwerwiegende Vorwürfe zu Sprache gekommen, hätte Schönborn weitere Vergehen verhindert und wäre in irgendeiner Form tätig geworden, so der Sprecher des Kardinals. Kommission soll "kirchennah und befangen" sein Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde auch der Ruf nach einer staatlichen Kommission zur Behandlung von Missbrauchsfällen wieder laut. Eine "unabhängige Stelle sei notwendig um Organisationsversagen zu beleuchten", forderte Grünen-Justizsprecher Albert Steinhauser und kündigte einen diesbezüglichen Antrag im Nationalrat an. Kritik kam auch von den Initiatoren des Volksbegehrens gegen "Kirchenprivilegien". Auch sie sprachen sich für eine "unabhängige Kommission unter Ausschluss der Täter" aus. Die "Klasnic-Kommission" bezeichneten die Initiatoren als "kirchennah und befangen". Seit dem Fall Groer habe sich wenig geändert. Missbrauchsfälle würden "vertuscht, Täter höchstens versetzt, Opfer eingeschüchtert, für 'psychisch krank' erklärt oder mit Almosen abgetan". (APA) |
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